Spektakel am Montagabend Perseiden-Höhepunkt: Wo sieht man die Sternschnuppen in Rheinland Pfalz?

Jeder Jahr im August erscheinen die Perseiden am Himmel. Diese Sternschnuppen sind besonders zahlreich. Nun steht die Nacht mit dem größten Schauspiel am Himmel bevor.

Jedes Jahr im August fliegen von Mitte Juli bis Ende August ungewöhnlich viele Sternschnuppen über den Himmel. Den Höhepunkt erreicht der Sternschnuppenregen in der Nacht vom 12. auf 13. August.

Foto: dpa/Matthias Balk

Eines der spektakulärsten astronomischen Ereignisse des Jahres steht bevor: Unzählige Sternschnuppen zeigen sich zwischen dem 17. Juli und dem 24. August, wenn die Erde den Staubstrom des Kometen Swift-Tuttle kreuzt. Den Höhepunkt erreichen sie 2024 in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Bei optimalen Bedingungen ist dann sogar mit mehr als 100 Sternschnuppen pro Stunde zu rechnen. Dieses Phänomen trägt den Namen Perseiden. Sie sind der bekannteste Meteorstrom und auch der größte des Jahres.

Woher kommen die Sternschnuppen der Perseiden?

Das Naturwunder der Perseiden ist eigentlich gar kein echtes Wunder. Vielmehr handelt es sich um eine Wolke von Trümmerteilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle, benannt nach den Forschern, die ihn 1862 entdeckten haben.

Mit einem Durchmesser von 26 Kilometern ist der Komet ein Gigant. Dieser bewegt sich auf einer ellipsenförmigen Umlaufbahn um die Sonne. Für einen Umlauf benötigt der Komet etwa 133 Jahre. Die Erde taucht jedes Jahr auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne in seine Staubwolke ein.

Die stecknadelkopfgroßen Partikel aus dem Kometenstaub treten dann mit einer Geschwindigkeit von mehr als 215.000 Stundenkilometern in die Erdatmosphäre ein. Hundert Kilometer über der Erdoberfläche verglühen die Partikel und leuchten dabei teils extrem hell. Die hellsten Meteore ziehen farbig glühende Schweife hinter sich her.

Wann ist das Maximum der Perseiden zu sehen?

Das Maximum der Sternschnuppen tritt von Montag, 12. August, auf Dienstag, 13. August, ein. Für unsere Region bieten daher die frühen Morgenstunden des 13. August vor Einsetzen der Dämmerung die besten Chancen auf zahlreiche Sternschnuppen. Experten empfehlen das Zeitfenster zwischen 22 Uhr und 4 Uhr.

Während die einen ankündigen, dass 100 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein werden, halten andere das für zu hoch gegriffen und dämpfen die Erwartung auf 20 pro Stunde. In den Nächten vor- und nachher beträgt die Rate höchstens die Hälfte.

In welcher Himmelsrichtung finde ich die Sternschnuppen?

Wer die glitzernden Schweife auf ihrem Weg nicht verpassen will, muss wissen, wo sein Auge sie am Himmel findet: Sterngucker sollten Richtung Osten schauen. Weil sie so hell leuchten, sind die Perseiden ohne spezielle Ausrüstung mit bloßem Auge sichtbar.

Am besten schaut man in Richtung des Sternbilds Kassiopeia, dessen fünf Hauptsterne ein markantes W bilden und deshalb das Sternbild auch Himmels-W genannt wird. Unterhalb des ersten Zackens des W befindet sich das nur schwach leuchtende Sternbild Perseus. Aus ihm scheinen die Meteore auszuströmen. Solch einen Ursprungspunkt nennen Astronomen Radiant.

Um die Perseiden zu sehen, sucht man am besten im Osten das Sternbild Kassiopeia. Ein Stück darunter ist der Ursprung der Sternschnuppen.

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Perseus hat eine Besonderheit: Dieses Sternbild ist zirkumpolar. Das heißt, es ist die ganze Nacht über am Himmel zu sehen. Am frühen Abend befindet es sich noch dicht über dem nördlichen Horizont, aber je später die Uhrzeit, desto höher steigt das Sternbild.

Wie kann man die Sternschnuppen im August am besten beobachten?

Aber auch wenn man weiß, wo die Sternschnuppen zu sehen sind, hat man Pech, wenn es rund um den Beobachtungsposten zu hell ist. Damit die Sicht nicht verdorben wird, sollte man sich ein Plätzchen fernab von Siedlungen in der größtmöglichen Dunkelheit suchen.

Apropos: Auch ein Vollmond könnte Spielverderber sein. Das ist aber am 13. August nicht der Fall. Der Mond spielt mit und liefert gute Bedingungen. Das Maximum der Perseiden erscheint eine Woche vor dem nächsten Vollmond, sodass der Himmel nicht besonders hell sein wird. Das bedeutet eine Chance, viele Meteore zu sehen.

Wo kann man die Sternschnuppen in der Region Trier am besten sehen?

Um die Sternschnuppen gut sehen zu können, sollte man sich also möglichst weit entfernt von künstlichen Lichtquellen aufhalten. In Trier selbst ist das natürlich schwierig. Eine grundsätzlich gute Sicht hat man nichtsdestotrotz beispielsweise von der Römer- und der Kaiser-Wilhelm-Brücke oder auch vom östlichen Moselufer. Wen es etwas außerhalb zieht, kann es auf der Wiese beim Luxemburger Turm auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau probieren. Oder man fährt gleich ein paar Minuten weiter Richtung Korlingen und macht es sich mit einer Decke in der Nähe der Windräder bequem.

Wer allerdings auf Nummer sicher gehen will, fährt in die Eifel – denn dort gibt es einen „richtigen“ Sternenpark. 2019 hat die International Dark-Sky Association (IDA) den Naturpark Eifel als solchen anerkannt. Ein heißer Tipp für alle, die gerne mit Teleskop und Fernglas unterwegs sind: In dem Park gibt es zehn sogenannte „SternenBlicke“, von denen aus sich der Sternenhimmel besonders gut betrachten lässt. Wo man diese findet, erfährt man auf der Website der Nordeifel Tourismus GmbH.

Wie wird das Wetter für die Sternschnuppen im August?

Rund um das Maximum gibt es hervorragende Aussichten für das Wetter. Am Montag, 12. August, erwartet der Deutsche Wetterdienst für Rheinland-Pfalz einen sonnigen und schwülheißen Tag bei Höchsttemperaturen zwischen 31 und 36 Grad. Das Schauerrisiko ist gering, nur im Süden kann es den Meteorologen zufolge lokal gewittrig werden. Die Nacht zum Dienstag soll dann überwiegend klar und niederschlagsfrei sein. Erwartet wird vielerorts eine Tropennacht mit Temperaturen zwischen 22 und 20 Grad, gebietsweise 19 bis 16 Grad.

Das alles sind gute Nachrichten für Sternschnuppen-Freunde in der Region Trier. Nichts deutet darauf hin, dass es in der Perseiden-Nacht einen verhangenen Himmel gibt.

Wo kommt eigentlich der Name Perseiden her?

Bezeichnet ist der Sternschnuppenschwarm nach dem Sternbild Perseus, weil die Feuerkugeln aus dem Zentrum dieses Sternbilds heraus über den Himmel zu ziehen scheinen. Das Sternbild ist nach dem griechischen Helden Perseus benannt, der die Medusa erschlug, die geflügelte Schreckgestalt mit Schlangenhaaren, die jeden, der sie anblickt, zu Stein erstarren lässt.

Welche Aussprache von „Perseiden“ ist richtig?

Mehr zu dem ungewöhnlichen Wort Perseiden lässt sich im Bereich der Sprachkunde finden: Viele Sternschnuppen-Fans, die sich mit dem Meteorstrom beschäftigen, rätseln über die Aussprache des Wortes Perseiden. Spricht man den Doppelvokal wie beim Ei oder getrennt mit Betonung auf dem I? Richtig ist Letzteres: Perse-Iden.

Traditionelles Drumherum um die Himmelserscheinung

Und woher kommt eigentlich der Name Sternschnuppe? Das etymologische Wörterbuch erklärt es so, dass "Schnuppe" das überstehende, glühende Ende eines Kerzendochts bezeichnet, das früher abgeschnitten wurde, damit die Kerze nicht rußt. Die herabfallende, glühende Schnuppe erinnert an die Sternschnuppen am Himmel.

Woher der Glaube kommt, dass Sternschnuppen Glück bringen, wenn man bei ihrem Anblick die Augen schließt und sich etwas wünscht, ist dagegen nicht zu klären.