Plötzlich ist der Moselaufstieg kein Tabuthema mehr

Trier · Das Land will die Verkehrsprobleme in der Region lösen. Bis Ende des Jahres soll ein Gesamtverkehrsgutachten vorliegen, das auch die umstrittenen Projekte Moselaufstieg und Meulenwaldautobahn in Trier bewertet. Zudem soll die Pendlerstrecke B 52 durch eine zweite Brücke verbreitert werden.

Der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz (CDU) hofft: Die für die Verkehrsentlastung Triers bedeutenden, aber umstrittenen Projekte des Moselaufstiegs (Anschluss der Luxemburg- Autobahn 64 Richtung Konz oder Trier) und die Meulenwaldautobahn (Fortführung der A 64 Richtung A 1) seien noch nicht tot.

Grund ist ein Gespräch mit dem Abteilungsleiter Verkehr aus dem rheinland-pfälzischen Innenministerium in Trier, an dem unter anderem auch der Trierer Oberbürgermeister teilnahm. Dabei ging es um die Abstimmung für ein Verkehrsgutachten, das bis Ende des Jahres vorliegen soll. Darin soll geprüft werden, inwiefern ein Ausbau von Busund Bahnverkehr die Straßen in und um Trier bis 2025 entlasten kann.

Vor diesem Hintergrund sollen auch Moselaufstieg und Meulenwaldautobahn bewertet werden. Das hört sich nicht nach einem rigorosen Nein des Landes zu den Projekten an. Die Anmeldung der beiden Straßen für den Bundesverkehrswegeplan hänge von den Ergebnissen der Analyse ab, sagt auch ein Sprecher des Trierer Rathauses. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Jutta Blatzheim- Roegler, glaubt jedoch nicht, dass das Gutachten die Notwendigkeit der Projekte nachweisen wird. Sie verweist auf den rot-grünen Koalitionsvertrag.

Darin heißt es, Moselaufstieg und Meulenwaldautobahn seien verzichtbar. Ein vor zwei Jahren vom Land präsentiertes Gutachten kam allerdings zum Schluss, dass Trier durch beide Projekte um bis zu 10 000 Autos täglich entlastet werden könnte. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte bei seinem letzten Besuch in der Region das Land aufgefordert, dringend notwendige Straßenbaumaßnahmen zu nennen und finanzielle Unterstützung zugesagt. Daraufhin hatte der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Roger Lewentz beantragt, auf der vielbefahrenen Pendlerstrecke B 52 zwischen Luxemburg und Trier eine zweite Brücke zu errichten.

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