Polizei-Großaufgebot stoppt randalierende Eintracht-Fans

Olzheim/Weilerswist · Fans des Regionalligisten Eintracht Trier haben am Samstag auf der Reise zum Spiel nach Wuppertal auf einem Rastplatz bei Olzheim zwei Männer angegriffen. Auf der Rückreise verwüsteten sie einen Rastplatz an der A 1 bei Weilerswist. Als die Polizei den Bus später stoppte, wurden die Beamten mit Flaschen beworfen. Auf dem Höhepunkt der Eskalation fiel sogar ein Warnschuss. Eine Hundertschaft musste anrücken.

 Die Polizei hat Eintracht-Fans auf dem Autobahnparkplatz unter Kontrolle.

Die Polizei hat Eintracht-Fans auf dem Autobahnparkplatz unter Kontrolle.

Foto: teleact/Arbabha

(ots/red) Wie die Polizei am Sonntag berichtete, ging gegen 10.30 Uhr bei der Polizei Prüm ein Notruf ein. Zwei Familien hatten den Rasthof Schneifel in Olzheim angefahren. Die 40 und 46 Jahre alten Familienväter suchten die Toiletten auf. Nach ihrer Aussage schlugen die Fußballfans erst gegen die Toilettentür. Wieder im Freien seien die Durchreisenden dann unvermittelt von zwei Fußballfans geschlagen, getreten und beleidigt worden.

Als die Angreifer bemerkten, dass die Polizei gerufen wurde, seien sie schnell wieder in den Bus gestiegen und abgefahren. Beamte der Polizeiinspektion Prüm und der Bundespolizei trafen wenige Minuten später vor Ort ein. Zu diesem Zeitpunkt waren die Fußballfans allerdings bereits in Richtung Köln weitergefahren.

Der Reisebus wurde daraufhin in Nordrhein-Westfalen von der dortigen Polizei angehalten, alle Insassen kontrolliert und namentlich festgehalten. Nach Polizeiangaben handelte sich um Fußballfans aus der Region Trier, aus Luxemburg und aus Frankreich. Nach der Kontrolle wurde ihnen die Weiterfahrt nach Wuppertal gestattet.

Nach dem Spiel gegen Wuppertal waren die Eintracht-Fans noch nicht besänftigt. Sie randalierten auf der Rückreise auf einem Parkpatz an der A 1 weiter. Gegen 18.30 Uhr hatte ein Autofahrer per Notruf der Polizei über randalierende Fußballfans auf dem Rastplatz "Oberste Heide" in der Nähe von Weilerswist berichtet. Sie hatten dort ein Toilettenhaus beschädigt und Absperrpfosten aus ihrer Verankerung gerissen.

Anschließend fuhren die Randalierer im Bus weiter. Polizisten entdeckten ihn wenig später auf der A 1 bei Nettersheim. Sie stoppten das Fahrzeug auf dem Rastplatz "Engelgau". Sie wiesen den Fahrer an, die Türen geschlossen zu halten, bis Verstärkung eingetroffen sei. Allerdings ließen sich die randalierenden Fans davon nicht abhalten. Eine Gruppe von mehr als zehn Personen öffnete von innen gewaltsam die Türen und stürmte mit Flaschenwürfen auf die Beamten los. Diese setzten sich mit Pfefferspray und einem Warnschuss zur Wehr.

Erst mit dem Einsatz eines Großaufgebots von Polizeibeamten konnte die Situation beruhigt werden. Im Fanbus mitreisende Kinder und Jugendlichen wurden mit einem Wagen des Deutschen Roten Kreuzes zur Polizeiwache Euskirchen gebracht und dort den Erziehungsberechtigten übergeben. Für die friedlichen Fans wurde ein Ersatzbus bestellt, der die Heimfahrt fortsetzte. Die Personalien der Tatverdächtigen wurden aufgenommen. Aufgrund fehlender Haftgründe wurden alle Personen anschließend entlassen. Gegen sie wird allerdings jetzt wegen des Verdachts des Widerstandes und des schweren Landfriedensbruches ermittelt. Bilanz des Angriffs am Abend: drei leicht verletzte Polizeibeamte und ein erheblicher Sachschaden.

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