Polizei überlastet: Blitzermarathon in Rheinland-Pfalz fällt aus - Luxemburg und Belgien sind dabei

Mainz/Trier · Am Donnerstag blitzt es wieder auf vielen Straßen in Deutschland, Belgien oder Luxemburg. Zeitgleich findet der sogenannte Blitzermarathon statt. Rheinland-Pfalz und das Saarland beteiligen sich aber nicht.

 Autofahrers Alptraum: Radaranlagen wie diese.TV-Foto: Friedemann Vetter

Autofahrers Alptraum: Radaranlagen wie diese.TV-Foto: Friedemann Vetter

Mainz/Trier. 88 Polizisten, 40 Kontrollstellen, 8710 überprüfte Fahrzeuge, 329 Verstöße, 316 davon wegen zu hoher Geschwindigkeit, 258 Verwarnungen und 58 Ordnungswidrigkeitsanzeigen: Das war die Bilanz des sogenannten Blitzermarathons vor einem Jahr im Bereich des Trierer Polizeipräsidiums. Über 500 Polizisten waren an dem Tag von 6 bis 24 Uhr in Rheinland-Pfalz im Einsatz und kontrollierten die Geschwindigkeit auf den Straßen. Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD) sagte damals, der Blitzermarathon habe die erwünschte Wirkung gezeigt.

Wenn am Donnerstag wieder europaweit geblitzt wird, brauchen die Autofahrer im Land aber keine Angst zu haben, dass es mehr Geschwindigkeitskontrollen gibt als an gewöhnlichen Tagen. Rheinland-Pfalz wird sich erstmals nicht an dem 16-stündigen Blitzermarathon von 6 bis 22 Uhr beteiligen. Anders als die Nachbarländer Nordrhein-Westfalen, Hessen oder Luxemburg und Belgien. Die rheinland-pfälzische Polizei nehme am Blitzermarathon nicht teil, "da sie durch die Einsatzsituation rund um die Flüchtlingslage nach wie vor hoch belastet ist", sagt ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Grundsätzlich sehe man "die positiven Effekte dieses öffentlichkeitswirksamen Aktionstages, darum hat sich das Bundesland auch in den vergangenen drei Jahren daran beteiligt".

Das Mainzer Verkehrsministerium hatte bereits im Herbst vergangenen Jahres angekündigt, wegen der Arbeitsbelastung der Polizisten vorerst auf landesweite Kontrolltage wie den Blitzermarathon oder Schwerlastverkehr-Kontrollen zu verzichten. "Die Polizei kann viele Aufgaben nicht mehr oder nicht mehr in vollem Umfang wahrnehmen. Der Verzicht auf den Blitzermarathon und die explodierenden Einbruchszahlen in Rheinland-Pfalz sind nur zwei Beispiele von vielen", kritisiert der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Matthias Lammert. Das Problem sei hausgemacht, die Landesregierung habe über Jahre weniger Polizisten eingestellt als ausgeschieden seien, sagt Lammert. Neben Rheinland-Pfalz nehmen Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen, das Saarland und Bremen nicht am Blitzermarathon teil.

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