Polizei und Bundesamt für Strahlenschutz trainieren für den Ernstfall

Trier · Vom 8. bis zum 10. Oktober können die Bewohner im Raum Trier und Merzig vermehrt Hubschrauber der Bundespolizei am Himmel sehen. Denn bei einer Gemeinschaftsübung in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland trainieren das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und der Flugdienst der Bundespolizei die Messung der Umweltradioaktivität vom Hubschrauber aus.

Polizei und Bundesamt für Strahlenschutz trainieren für den Ernstfall
Foto: Bundespolizei


Die Übung diene vor allem der Vorsorge, so Klaus Claaßen. Er ist Pressesprecher der Bundespolizei-Fliegergruppe und erklärte: "Wenn zum Beispiel bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk Radioaktivität austritt, kann mit solchen Messungen schnell und großräumig die Verteilung radioaktiver Stoffe in der Umwelt ermittelt werden."

Seit dem Reaktorunfall in Tschernobyl gibt es das so genannte Strahlenschutzvorsorgegesetz. Danach ist das BfS für die Radioaktivitätsmessung am Boden und der Luft zuständig, um im Ernstfall die Strahlenbelastung der Bevölkerung so gering wie möglich zu halten.

"Aero-Gammaspektrometerie" nennen Fachleute diese Radioaktivitätsmessung aus der Luft. "70 Quadratkilometer können innerhalb von nur drei Stunden untersucht und erforderliche Schutzmaßnahmen getroffen werden", schilderte Claaßen weiter.

Die Bundespolizei und das BfS führen jährlich Übungsmessungen durch, um das Verfahren zu optimieren und die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte zu verbessern. Doch diesmal setzt das Bundesamt für Strahlenschutz erstmals auch Messteams am Boden ein. "Sie messen die Radioaktivität aus Fahrzeugen heraus und entnehmen Bodenproben", sagte Claaßen. Die bei der Übung ermittelten Daten stellen die Einsatzkräfte dann den Zuständigen Behörden in Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland zur Verfügung.

Bei der Übung werden mehrere Gebiete mit natürlichen Uranvorkommen bei Schweisweiler, Schallodenbach und Ellweiler, die Umgebung des Kernkraftwerks Biblis sowie an Frankreich und Luxemburg angrenzende Gebiete um Merzig und Trier überflogen. Die Flughöhe der Hubschrauber beträgt in der Regel etwa 100 Meter.

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