Polizeifahndung amüsiert Facebooknutzer

Wittlich/Mayen · Seit einiger Zeit fahndet die rheinland-pfälzische Polizei auch per Facebook nach Übeltätern. Über das, was dort gestern öffentlich zu lesen war, wunderten sich allerdings selbst Polizisten.

Nach einem Unfall zwischen Mayen und dem Nürburgring bat die Polizei ihre mehr als 24.700 Facebookfreunde um Mithilfe. Denn der Fahrer hatte Unfallflucht begangen. Sie postete also das komplette Wittlicher Kennzeichen.

"Wenn die Autonummer vorliegt, braucht man normalerweise nur zur Polizei", schrieb eine Leserin daraufhin.

"Super Info! Diese Meldung kommt von der Polizei", entgegnete ein anderer amüsiert.

Kurz darauf meldete sich auch ein Polizist mit den Worten "Meine sehr geehrten Kollegen von der PI Mayen" zu Wort: Es müsse doch ein Kinderspiel sein, herauszufinden, wem dieses Auto gehöre. Dann fahre man hin und sehe sich das oder (falls eine dritte Kennzeichenzahl fehlen sollte) die Autos an. "Ist auf jeden Fall besser, als hier auf FB eine Hetzjagd loszutreten".

Ein Anruf bei der Mayener Polizei zeigt: Der Übeltäter ist längst bekannt. Sein Führerschein weg. Und der diensthabende Polizist kündigt an, dass auch die Facebookmeldung (über die er weiter nichts weiß) dies bald sein werde.

Normal sei es nicht, Kennzeichen komplett online zu stellen, heißt es aus dem Trierer Präsidium. Wenn, dann geschehe dies aus "ermittlungstechnischen Gründen". kah

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