Polizeipanne bei Fahndung nach Trierer Bankräuber

Trier · Der festgenommene 50-jährige Österreicher, der in Trier lebte, hat den Überfall auf eine Sparkassenfiliale im österreichischen Bodensdorf gestanden. Damit gehen insgesamt elf Bankraube auf das Konto des Serien-Täters.

Trier. Womöglich hätte Alfred M. nach dem Überfall der Sparkassenfiliale im österreichischen Bodensdorf schon früher geschnappt werden können. Offensichtlich hat es bei der Fahndung nach dem 50-Jährigen, der seit 1989 in Trier lebt und mittlerweile den Überfall gestanden hat, eine folgenreiche Polizeipanne gegeben, wie die in Österreich erscheinende Kleine Zeitung berichtet. Im Nachbarort von Bodensdorf, Villach-Lands-kron, wurde am Samstag ein BMW 316i mit Trierer Kennzeichen gesehen. Polizisten untersuchten das Fahrzeug, weil sie vermuteten, dass es sich dabei um das Auto des seit Freitag flüchtigen Bankräubers handelt. Daraufhin übernahm das Landeskriminalamt des Bundeslandes Kärnten die Observation des Wagens. Sonntags soll einem Polizisten die Ähnlichkeit des Mannes, der in das Auto einstieg, mit dem nach dem Überfall gemachten Phantombild des Täters aufgefallen sein. Es erfolgte aber kein Zugriff, stattdessen wurde das Auto von der Polizei geöffnet. Darin sollen sich die beim Überfall getragene Maske und der Schal befunden haben. Es wird vermutet, dass die Fahnder einen Peilsender am Wagen angebracht haben. Als sie am Montag nach dem Auto schauen wollten, war es weg. Der angebrachte Peilsender soll laut dem Zeitungsbericht nicht funktioniert haben.
Offensichtlich wollte sich M., der erst am 17. November nach elf Jahren Haft wegen zehn Banküberfällen auf Bewährung freigekommen war, auf den Rückweg nach Trier machen. Zuvor soll er sich nach dem Überfall in der Nähe aufgehalten und angeblich in einem Fünfsternehotel logiert haben. Auch soll er seine in der Nähe seiner Geburtsstadt Klagenfurt lebende Schwester besucht haben.
M. kam auf seiner Flucht jedoch nicht weit. Kurz nach Mitternacht am Dienstag, unmittelbar nachdem er die deutsche Grenze passiert hatte, wurde er auf einem Autobahnparkplatz von der Polizei angehalten. Die Beamten stellten fest, dass der BMW am 7. Dezember, zwei Tage vor dem Überfall, in Trier unterschlagen wurde. M. soll sich das Auto von einem ehemaligen Mitgefangenen "geborgt" haben. Bei der Kontrolle des Autos fanden die Polizisten einen fünfstelligen Geldbetrag im Kofferraum, der sich eindeutig als Beute aus dem Überfall herausstellte. Außerdem fanden sie die Kleidung, die er bei der Tat getragen hat. Die dabei benutzte Gaspistole ist jedoch verschwunden. Der Mann hat laut Polizei ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er sitzt noch immer in Untersuchungshaft im bayerischen Rosenheim.

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