"Positives beachten"

TRIER. (woc) "Klingeling" - Schon vor dem Beginn der Telefonaktion zum Thema Europäische Union beginnen die TV -Telefone zu klingeln. Und die Europa-Abgeordneten Christa Klaß (CDU) und Ralf Walter (SPD) sowie Thomas Jacobi von der Trierer Agentur für Arbeit (AA) und Europa-Experte Armin Czysz geben fleißig Antworten.

Besonders Arbeitsrecht, Agrarreform, EU-Osterweiterung und die in der Kritik stehenden Entschädigungsregelungen für Brüsseler Abgeordnete interessieren die TV -Leser. Wird eine Flut von Arbeitskräften aus dem Osten uns die Arbeitsplätze wegnehmen? Werden deutsche Firmen in billigere Länder abwandern? So formulieren viele Anrufer ihre Ängste. Die Antworten der Experten gleichen sich: Die Angst vor dem Neuen sei ganz normal. Durch die Erweiterung werde es zwar tatsächlich zu Abwanderungen kommen. Aber das Positive dürfe nicht vergessen werden: Durch die Erweiterung bekämen die Bürger in den Beitrittsländern bessere Perspektiven. Der wichtigste Auswanderungsgrund fiele dadurch weg. Auch die siebenjährige Übergangsregelung werde vor einer Überflutung schützen: Bürger aus Beitrittsstaaten bekommen eine Arbeitsgenehmigung für Deutschland zunächst nur, wenn für die ausgeschriebene Stelle kein Arbeitnehmer im eigenen Land zur Verfügung steht. Das wird im Einzelfall von der AA überprüft. Durch bessere Kooperationen mit Beitrittsländern könnten Firmen zudem ihre Produkte billiger herstellen. Sie blieben dadurch konkurrenzfähig und könnten Standorte in Deutschland erhalten. Außerdem verfüge Deutschland über eine gute Infrastruktur und hochqualifizierte Arbeitnehmer - Ressourcen, die in den Billig-Lohnländern nicht zur Verfügung stünden. Ein Anrufer regt sich darüber auf, dass Brüsseler Abgeordnete Flugreisen pauschal ersetzt bekommen, unabhängig vom tatsächlichen Reisepreis. Klaß und Walter sind sich einig: Eine einheitliche Bezahlung der Abgeordneten und eine den tatsächlichen Kosten entsprechende Reisekostenabrechnung würden Abhilfe schaffen. Einen entsprechenden Antrag hatten ihre beiden Fraktionen bereits vor einiger Zeit gestellt.

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