Preise für Weinmost deutlich niedriger als im Vorjahr

Bernkastel-Kues. (sim) Die meisten Winzer wollen noch bis zur kommenden Woche mit der Riesling-Hauptlese warten. Anfang dieser Woche betrug das von Weinbauexperten ermittelte Durchschnitts-Mostgewicht beim Riesling 75 bis 80 Grad Oechsle, in Toplagen lagen die Werte bereits bei 90 Grad.

Damit sind die Voraussetzungen für die Erzeugung hochwertiger Spät- und Auslesen gegeben.

Während die großen Weingüter und die selbstvermarktenden Familienbetriebe nach wie vor für solche Qualitäten gute Preise erzielen und kaum Absatzschwierigkeiten haben, müssen die Winzer, die ihren Most oder Wein als Fassware an Kellereien verkaufen, in diesem Herbst deutliche Preiseinbußen hinnehmen. Für frische Moste der frühen Rebsorten wie Müller-Thurgau werden 80 Cent pro Liter gezahlt. Gegenüber dem Herbst 2007 bedeutet dies einen Einbruch der Fassweinpreise von rund 30 bis 40 Prozent. Die Kellereien führen diese Entwicklung darauf zurück, dass das Preisniveau im vergangenen Jahr überreizt gewesen sei. Die höheren Preise seien im Lebensmittelhandel kaum durchsetzbar gewesen, die Abverkäufe aus den Regalen der Supermärkte und Discounter seien zurückgegangen.

Der Weinwirtschaftsrat Mosel, dem Vertreter der Kellereien und der Winzer angehören, hofft, dass die derzeitige Herbstsituation verstärkt zu partnerschaftlichem Vertragsanbau zwischen Erzeuger- und Kellereiseite führt. Wichtig sei, eine stabile und kalkulierbare Marktlage zu erreichen.

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