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LEIWEN. Wie lässt sich guter Wein herstellen, und wie lässt er sich vermarkten? Mit Verbesserungsmöglichkeiten in der Weinproduktion, Problemen wie Drieschen und Schwarzfäule sowie Ideen zur Vermarktung des Weins hat sich gestern der Mosel Weinbautag 2005 beschäftigt.

Winzer haben es nicht leicht: Da breiten sich vom wildwuchernden Nachbarweinberg Pflanzenkrankheiten und Schädlinge aus, im Keller verderben Mikroorganismen den Geschmack des Weins, und ist das Produkt schließlich in der Flasche, dann droht Gefahr durch einen schlechten Korken. Ist der Wein trotz aller Bedrohungen gut geworden, dann will er auch noch verkauft werden - und das zu einem Preis, von dem der Erzeuger leben kann. Den Winzern helfen, möglichen Problemen aus dem Weg zu gehen und neue Ideen wecken, sollte der Mosel Weinbautag 2005. Mehrere hundert Besucher kamen nach Leiwen. Mit erwünschten wie unerwünschten Mikroorganismen bei der Weinbereitung beschäftigte sich Professor Jürg Gafner von der Agroscopen Forschungsanstalt Wädenswil in der Schweiz. Der Wissenschaftler erklärte die Entstehung von Geschmacksfehlern und gab Tipps, um diese zu vermeiden. Ein heiß diskutiertes Thema unter den Winzern ist die Verwendung von Naturkork und mögliche Alternativen. Horst Rudy vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Mosel stellte die Untersuchungen der Einrichtung zu dem Thema vor. "Sparen Sie nicht am falschen Ende", riet er. "Ein hochwertiger Wein braucht einen hochwertigen Verschluss." Doch - bei manchen Problemen ist der einzelne Winzer machtlos. So genannte Drieschen, nicht abgeräumte ehemalige Weinberge, sind eine Brutstätte für Pflanzenkrankheiten wie Schwarzfäule und Schädlinge wie die Reblaus. In diesem Frühjahr wolle die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz alle Drieschen erfassen und ihre Besitzer zur Beseitigung aufgefordert haben - das berichtete Karl-Heinz Frieden, Leiter des Weinbauamts Wittlich. Weinvermarktungsprojekte an Mosel-Saar-Ruwer waren das Thema einer Podiumsdiskussion. Die Mosel müsse ihre Besonderheiten herausstellen und ihr Image durch hervorragende Rieslingweine stärken, war eine mehrfach vertretene Meinung. Auch gelte es, neue Märkte zu erschließen.

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