Wo demonstriert wird Regionale Bauerndemos am Montag: Behinderungen, Blockaden und lautstarke Proteste

Trier · Wahrscheinlich mehrere Tausend Landwirte und Winzer gehen am Montag in der Region Trier aus Protest auf die Straße. Mit massiven Beeinträchtigungen wird gerechnet. Die Behörden raten: Wer kann, bleibt am besten zu Hause.

Im Dezember haben die Landwirte in Trier schon einmal protestiert, am Montag ist das erneut geplant.

Foto: TV/Christian Kremer

An diesem Montag drohen wegen der Protestaktionen von Landwirten und Winzern vielerorts chaotische Zustände im Berufsverkehr. Allein in der Region Trier sind vier Großdemonstrationen angekündigt – in Trier, Bitburg, Daun und Wittlich. Dabei werden insgesamt mehrere Tausend Teilnehmer mit Hunderten Traktoren und Lastwagen erwartet.

Allein in Trier sollen ab den frühen Morgenstunden 1000 Traktoren und 2000 Teilnehmer unterwegs sein. Da die zentrale Kundgebung auf dem Viehmarktplatz erst um 13 Uhr beginnt und mindestens zwei Stunden dauern wird, muss den ganzen Tag mit erheblichen Behinderungen gerechnet werden. „Meiden Sie die Innenstadt und arbeiten Sie möglichst von zu Hause aus“, lautet daher der Rat von Stadt und Polizei. Einzelne Geschäfte bleiben wegen der Demonstration geschlossen.

Wegen der Demonstration der Landwirte bleiben am 8. Januar zahlreiche Geschäfte in der Trierer City geschlossen.

Foto: Roland Morgen

Bauernpräsident sagt: „Das Maß ist endgültig voll!“

Auch in den anderen Demonstrationsorten Bitburg, Daun und Wittlich müssen sich die Bürger wegen der Protestaktionen auf teils erhebliche Behinderungen einstellen. Weil auch zeitweise Blockaden von Autobahnzufahrten angekündigt sind und vielerorts in der Region Traktorkonvois unterwegs sind, muss auch außerhalb der vier Städte mit Staus und Verkehrschaos gerechnet werden.

Die Bauern und Winzer protestieren mit ihren bundesweiten Aktionen gegen die Einsparpläne der Bundesregierung. Daran soll auch die am Donnerstag bekanntgewordene Beibehaltung der KFZ-Steuerbefreiung nichts ändern. „Das Maß ist endgültig voll“, sagte Bauernpräsident Michael Horper unserer Redaktion, „wir gehen auf die Straßen, bis alle geplanten Maßnahmen zurückgenommen werden.“

Nicht alle Unterstützer sind bei der Demonstration der Landwirte auch willkommen

Die Protestaktionen werden auch von anderen Gruppierungen unterstützt. So haben zuletzt etwa die rheinland-pfälzische Transport- und Logistikbranche und der Hotel- und Gaststättenverband ihre Solidarität mit den Anliegen der Bauern erklärt.

Daneben sind an einigen Orten auch Parallelveranstaltungen von Gruppierungen angekündigt, denen eine Nähe zur sogenannten Schwurbler­szene und zu Rechtsextremisten nachgesagt wird. „Rechte und andere radikale Gruppierungen mit Umsturzgelüsten wollen wir auf unseren Demos nicht haben“, sagte am Wochenende Bauernpräsident Joachim Rukwied.

Er kritisierte auch die Proteste von Landwirten gegen Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), der vor wenigen Tagen eine Fähre wegen Demonstranten nicht verlassen konnte. Solche Aktionen schadeten den politischen Anliegen, sagte der Bauernpräsident.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling rief die Landwirte im Vorfeld der Protestaktionen dazu auf, sich an die Auflagen zu halten. Wer Not- und Rettungswege blockiere oder andere in Gefahr bringe, müsse mit der entsprechenden Reaktion der Polizei rechnen, sagte der SPD-Politiker.