Protokollchef geht

Der Protokollchef der Landesregierung hat nach nur fünf Monaten im Amt seinen Job in der Staatskanzlei überraschend aufgegeben - "in beiderseitigem Einvernehmen", wie der Regierungssprecher betont. Die CDU mutmaßt ein Bauernopfer.

Mainz. (win) Für Regierungssprecher Walter Schumacher ist es ein einvernehmliches Ausscheiden aus dem Amt, für die CDU-Opposition dagegen ein "sehr bemerkenswerter Zufall", dass Protokollchef Hans Nowak (62) nach nur fünf Monaten im neuen Amt und einigem Ärger um hessischen Wein beim rheinland-pfälzischen Landesjubiläum sowie um exklusive Fotos von Ministerpräsident Kurt Beck beim jüngsten Ruanda-Besuch abrupt ausscheidet. Während der Parlamentarische CDU-Fraktionsgeschäftsführer Hans Josef Bracht über eine fristlose Entlassung spekuliert und Nowak als mögliches Bauernopfer für schlagzeilenträchtige Pannen in der Staatskanzlei sieht, spricht Schumacher von lächerlichen Verknüpfungen in den Spekulationen. Der Protokollchef habe sehr gute und allseits anerkannte Arbeit geleistet. Er scheide aus gesundheitlichen Gründen aus dem Dienst.Am Vortag hatte es im Plenum noch heftige Wortgefechte um die "Begleitmusik" bei Becks Besuch im Partnerland gegeben. Dabei ging es unter anderem um einen auf Steuerzahlers Kosten mitgereisten Fotografen aus dem SPD-Ortsverband von Innen-Staatssekretär Roger Lewentz, der Bilder von Becks Privatbesuch bei den Gorillas exklusiv vermarktete. Die Union sprach von Vetternwirtschaft. Laut Schumacher hatte der Protokollchef allerdings mit diesen Vorgängen nichts zu tun.

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