Prozess um tödliche Falschfahrt einer Daunerin: Geisterfahrerin kann sich an Horrorunfall auf A 1 nicht erinnern

Trier · Eine 62-Jährige aus Daun hat die Hinterbliebenen eines Geisterfahrerunfalls vom Oktober 2012 um Entschuldigung gebeten. Die Frau hatte den Unfall mit drei Toten verursacht. Seit gestern muss sie sich vor dem Trierer Landgericht verantworten.

Prozess um tödliche Falschfahrt einer Daunerin: Geisterfahrerin kann sich an Horrorunfall auf A 1 nicht erinnern
Foto: Friedemann Vetter
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Hat ein starkes Beruhigungsmittel dazu geführt, dass eine damals 60-jährige Daunerin am 15. Oktober 2012 auf der A 1 bei Rivenich (Bernkastel-Wittlich) zur Geisterfahrerin geworden ist? Drei Menschen, ein Vater und zwei seiner Kinder, wurden dabei getötet, zwei Kinder überlebten lebensgefährlich verletzt. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau fahrlässige Tötung und Körperverletzung vor. Gestern hat der Prozess gegen die 62-Jährige vor dem Trierer Landgericht begonnen.

Zeugen, denen die Falschfahrerin kurz vor dem Horrorunfall auf der Autobahn entgegengekommen ist, berichten vor Gericht, dass die Frau starr nach vorne geschaut habe, nicht auf Hupen oder Lichtzeichen reagiert habe. Die Staatsanwaltschaft schließt Selbstmordabsicht aus. Fakt ist aber: Im Blut der durch den frontalen Zusammenprall mit dem Familienwagen selbst lebensgefährlich verletzten Geisterfahrerin wurde eine "relevante Menge" (so das rechtsmedizinische Gutachten) eines starken Beruhigungs- und Schlafmittels gefunden. Acht Wochen vor dem Unfall war ihr Mann plötzlich gestorben.

Warum sie zur Geisterfahrerin geworden ist? An den Unfall könne sie sich nicht erinnern, sagt die Daunerin, die seitdem schwerstbehindert ist. Es tue ihr sehr leid, verkündete ihr Verteidiger Hans-Josef Ewertz.
Möglicherweise waren die aus dem Auto geschleuderten Opfer nicht angeschnallt. Das hat wohl ein Gutachten ergeben, das während des Prozesses zur Sprache kommen soll.

Unterdessen kam es gestern auf der A 1 zwischen Manderscheid und Hasborn (Bernkastel-Wittlich) erneut zu einem Geisterfahrerunfall. Ein 78-Jähriger fuhr in falscher Richtung vom Rastplatz Eifel-West auf die Autobahn und stieß dort mit dem Wagen einer 38-Jährigen zusammen. Diese wurde leicht verletzt. Obwohl der Wagen des Mannes bei dem Unfall den linken Vorderreifen verloren hat, wendete er nach dem Unfall und fuhr nach Hause. Dort stellte die Polizei den verletzten Fahrer.

"Als ob ein Geist hinter dem dem Steuer sitzt"

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