Rätselhafter Sturz ins Bärengehege

Zwei Tage, nachdem im Eifel-Zoo Lünebach (Eifelkreis Bitburg-Prüm) ein dreijähriges Mädchen und sein Vater von einem Kragenbären durch Tatzenhiebe verletzt worden sind, bleibt unklar, wie sich der Vorfall genau abgespielt hat. Monika Peters, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Trier, bestätigt, dass Vater und Tochter außer Lebensgefahr sind.

 Sonnenbad im Freigehege: Am zweiten Tag nach dem Malheur im Eifel-Zoo darf Kragenbär Mike wieder nach draußen. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Sonnenbad im Freigehege: Am zweiten Tag nach dem Malheur im Eifel-Zoo darf Kragenbär Mike wieder nach draußen. TV-Foto: Fritz-Peter Linden

Lünebach. Noch immer weiß niemand, wie das dreijährige Kind aus der niederländischen Provinz Zeeland über den Zaun zum Bärengehege gelangen konnte: "Niemand hat gesehen, wie das Kind da rüber ist", sagt Monika Peters. Die Familie hatte ihren Zoobesuch beinahe beendet. Auf dem Weg nach draußen aber, so die Aussage des 34-jährigen Vaters, habe seine Tochter unbedingt noch einmal den Bären sehen wollen.

Das Mädchen gelangte - ohne, dass dies jemand sah - über den Zaun und stürzte mehrere Meter tief in den Wassergraben des Geheges. Auch der Bär habe sich zu diesem Zeitpunkt in dem Graben befunden, sagt Polizeisprecherin Monika Peters.

Mutter bemerkt den Angriff und schreit



Erst in diesem Augenblick habe die 31-jährige Mutter das Unglück bemerkt und geschrien.

Der Vater, der offenbar einige Meter vorausgegangen war, setzte sofort über den Zaun und brachte seine Tochter vor dem Bären in Sicherheit. Das Mädchen erlitt durch einen Tatzenhieb Schnittwunden im Gesicht und einen Bruch des Jochbeins. Der Vater brach sich ein Sprunggelenk, möglicherweise bereits beim Sturz in den Graben. Beide aber, sagt Monika Peters, seien "definitiv außer Lebensgefahr".

Nach aktuellem Stand der Ermittlungen werden wohl keine Vorwürfe wegen unterlassener Aufsicht gegenüber den Eltern des Mädchens erhoben. Die Behörden überprüften auch die Sicherheitsvorkehrungen im Zoo. Das Ergebnis dieser Ermittlungen stehe aber noch aus, sagt Monika Peters.

Fest steht, dass den beiden Verletzten schnell geholfen wurde: Der Vater habe gegenüber der Polizei Prüm ausdrücklich den Rettungskräften gedankt, die wenige Minuten nach der Alarmierung durch weitere Zoobesucher am Unglücksort eingetroffen seien, sagt Peters.

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