Räuber weiter auf der Flucht
Irrel · Der Mann, der am Montagmorgen eine Bankfiliale in Irrel (Eifelkreis Bitburg-Prüm) überfallen hat, ist nach wie vor auf der Flucht. Die Fahndung läuft weiter, wichtige Hinweise zum Täter gibt es laut Polizei aber noch nicht.
Einen Tag danach scheint alles so, als wäre nichts gewesen. Die Irreler Raiffeisenbank hat wieder ganz normal geöffnet, und auch die Mitarbeiter, die tags zuvor noch Zeuge eines Raubüberfalls waren, stehen wieder am Schalter. Das Personal der Bank sei direkt nach dem Überfall psychologisch betreut worden und könne diese Betreuung natürlich weiterhin in Anspruch nehmen, erklärt Bankvorstand Hans-Peter Bell. Ansonsten laufe alles wie gewohnt. Wie viel Geld der Bankräuber zunächst erbeuten konnte und dann wieder unfreiwillig zurücklassen musste, dazu will Bell keine Auskunft geben. Genauso wenig wie die Polizei.
Tatsache ist aber, dass der Mann weiter flüchtig ist. Und dass die Polizei offenbar noch keine neuen Erkenntnisse hat. Wie Karl-Peter Jochem vom Polizeipräsidium Trier erklärt, laufe die Fahndung. Bislang jedoch habe weder die Suche noch die Befragung von Zeugen und Anwohnern zu verwertbaren Hinweisen geführt. Das Einzige, was man bislang gefunden habe, seien Kleidungsstücke und eben das Fahrrad. Mit dem war der Täter nach dem Bankraub geflüchtet und ließ es auf dem Hinterhof einer Autowerkstatt zurück. "Es ist wahrscheinlich, dass der Mann auf ein Auto umgestiegen ist", fügt Jochem hinzu. Doch auch das könne man nicht mit Sicherheit sagen.
Die Polizei war gestern wieder vor Ort, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Auch die Mitarbeiter der Bank wurden erneut befragt - darunter auch der Angestellte, der dem Räuber hinterhergelaufen war und ihm den Rucksack mit der Beute entreißen konnte. Wie Polizeisprecher Jochem erklärt, waren in der Tasche das geraubte Geld und eine weitere Tasche. Ob der Täter den äußeren und damit auch verdächtigeren Rucksack auf der Flucht austauschen wollte oder aber ob er sich einfach eine größere Beute erhofft hatte, bleibt unklar.
Unklar ist derzeit auch, was mit der Tatwaffe, einer Pistole, passiert ist. Sichergestellt ist aber die vermeintliche Bombe, mit der der Mann die Polizei zusätzlich auf Trab hielt. So hatte der Täter vor der Flucht in der Schalterhalle ein Paket hinterlassen, an dem ein Draht heraushing und das Sprengstoff enthalten sollte. Er hatte gedroht, es per Fernzündung in die Luft zu jagen. Das Paket, das vom Landeskriminalamt untersucht wurde, stellte dich jedoch als Attrappe heraus.
Extra BanküberfälleIn der Region hatte zuletzt ein 31-Jähriger eine Volksbank-Filiale in Nittel (Kreis Trier-Saarburg) überfallen. Derselbe Mann raubte im April 2012 auch die Volksbank in Thalfang (Bernkastel-Wittlich) und weitere Geldhäuser in Rheinland-Pfalz aus. Der flüchtige Räuber ging der Polizei im Februar in Spanien ins Netz. In Trier überfiel im März 2012 ein 55-Jähriger eine Filiale der Deutschen Bank und bedrohte einen Mitarbeiter mit einer Schreckschusspistole. Im Oktober 2010 überfiel ein 34-jähriger Trierer eine Postbank-Filiale. red