Räumt Lohse Feld für Böhr-Herausforderer?

MAINZ/MERTESDORF. Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Eva Lohse hat in der Auseinandersetzung um den CDU-Spitzenkandidaten zurückgezogen. Doch könnte bald ein anderer Herausforderer für Parteichef Christoph Böhr auf der Bühne stehen. Bei Spekulationen fällt auch der Name des Trierer Bezirkschefs Peter Rauen.

Kaum hatte am Dienstag CDU-Generalsekretär Claudius Schlumberger wenig überraschend erklärt, dass nach Ende der offiziellen Bewerbungsfrist nur Christoph Böhr als Spitzenkandidat für die Landtagswahl vorgeschlagen sei, gab in Ludwigshafen eine Gegenkandidatin ihren Verzicht bekannt, die keine Herausforderin sein wollte. "Die Kandidatenfrage hat sich für mich erledigt", ließ Oberbürgermeisterin Eva Lohse wissen und überraschte damit Freund und Feind. Noch am Freitagabend hatte die Oberbürgermeisterin, die von den drei Bezirksvorsitzenden als Alternative zu Böhr ausgerufen worden war, beim Parteibezirk Rheinhessen-Pfalz erklärt, dass sie "bis zur letzten Minute" für eine einvernehmliche Lösung der Spitzenkandidatur bereit stehe. Aber eben nicht für eine Kampfabstimmung. Vier Tage später machte sie alle Hoffnungen ihrer Unterstützer, sie doch noch auf den Schild heben zu können, zunichte. Der Pfälzer Bezirkschef Kurt Lechner zeigte sich enttäuscht: "Das Kapitel ist abgeschlossen." Man sei auf Lohse konzentriert gewesen, doch Böhr habe sich nicht zum Verzicht auf die Kandidatur bewegen lassen, sagte Lechner. Eine eigene Bewerbung schloss er bisher nicht aus. Es werde auf jeden Fall einen Gegenkandidaten geben, sagte der Bernkastel-Wittlicher Landtagsabgeordnete und Böhr-Gegner Alexander Licht gestern Abend dem TV unmittelbar vor der Tagung des Bezirksvorstandes Trier in Mertesdorf (Kreis Trier-Saarburg). Im Laufe des Tages war auch über eine Kandidatur von Bezirkschef Peter Rauen spekuliert worden. Rauen gab im Vorfeld der Sitzung keine Stellungnahme ab. Parteivorsitzender Böhr bekräftigte gestern erneut, dass er keinerlei Grund sehe, auf seine Kandidatur zu verzichten. Das ablehnende Votum im Bezirk Rheinhessen-Pfalz sei lediglich ein Meinungsbild unter vielen. Die heftige öffentliche Debatte um seine Person wollte er nicht kritisieren, mahnte jedoch mehr Zurückhaltung in der Wortwahl an. "Wir sollten nicht zu viele Formulierungen bieten, die die SPD nachher groß auf Plakaten durchs Land trägt", warnte Böhr.

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