Rasender Rauen im Visier des Staatsanwalts

BONN. Der seit Ende 2000 immer wieder als Raser erwischte CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Rauen (Salmrohr) muss möglicherweise mit einem Verfahren wegen falscher Verdächtigung rechnen.

Die Bonner Staatsanwaltschaft prüft diesen Verdacht, wie sie am Mittwoch bestätigte. Denn Rauen hat dem Bonner Amtsgericht weismachen wollen, sein Sohn habe am Steuer gesessen, als sein Auto wieder einmal geblitzt worden war. Die Bonner Richterin Susann Ulbert hält dieser Version aber die Qualität des "Radar"-Bildes entgegen: Danach ist eindeutig, dass der CDU-Politiker selbst auf der Bonner Stadtautobahn mit 111 Sachen statt des vorgeschriebenen Tempos 80 am 20. September 2005 unterwegs war. Rein rechnerisch hat Rauen neben mehreren Fahrverboten seit 2001 schon 21 Strafpunkte auf dem Konto. Er ist aber nicht mit 18 Punkten aus dem Verkehr gezogen worden, weil ihm die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich Punkte gutgeschrieben hat. Das ist - einmal in fünf Jahren - möglich, wenn jemand mit acht bis 13 Punkten ein Aufbauseminar absolviert oder ein Gutachten zur Fahreignung vorlegt. Doch angesichts seiner noch 17 Punkte muss Rauen fürchten, dass sein "Lappen" für sechs Monate kassiert wird und er zur medizinisch-psychologischen Begutachtung geschickt wird. Denn nach dem Raser-Verstoß in Bonn drohen ihm drei Punkte und 150 Euro Bußgeld. Deshalb will er jetzt eine Fehlmessung des Radargeräts nachweisen.

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