Drei Mal am Tag, fährt vom Trierer Hauptbahnhof ein zuvor in Luxemburg gestarteter IC Richtung Ruhrgebiet. In drei Stunden ist man ohne umzusteigen zum Beispiel in Düsseldorf. Hinzu kommen noch zwei IC-Verbindungen von Luxemburg über Trier nach Koblenz am späten Nachmittag. Morgens um fünf Uhr geht es sogar direkt von Trier nach Berlin mit dem ICE.

Doch derzeit ist unsicher, ob die sechs Fernzüge auch in Zukunft fahren werden. Bereits im Februar hatte der Trierer CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster Alarm geschlagen. Die ab 2015 geplante Ausweitung des Nahverkehrs durch den sogenannten Rheinland-Pfalz-Takt mit einer durchgehenden stündlichen Verbindung von Koblenz über Trier und Saarbrücken nach Mannheim lasse befürchten, dass dadurch der Fernverkehr in der Region verdrängt werde, befürchtet Kaster.

Die Bahn bestätigte nun auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds, man könne keine Bestandsgarantien für die bestehenden IC- und ICE-Verbindungen geben. Man richte das Angebot im Fernverkehr "konsequent an der Reisenachfrage" aus, so ein Bahnsprecher. Das langfristige Gesamtkonzept im Nah- und Fernverkehr zwischen Trier und Koblenz werde zwischen dem Land und dem für den Nahverkehr zuständigen Zweckverband SPNV Nord abgestimmt.

Doch weder das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium noch der Zweckverband können derzeit mit Sicherheit sagen, dass es künftig Fernverkehrsverbindungen in der Region geben wird. Nach Informationen des Volksfreunds hat die Bahn dem SPNV Nord im vergangenen Jahr vorgeschlagen, einen Teil der Fernverbindungen bestehen zu lassen, sie aber in den Nahverkehr einzubinden. Was nichts anderes heißt, dass Land und Kommunen diese bezahlen müssten. Denn Fernzüge werden von der Bahn; der Nahverkehr von Zweckverbänden, die von Kommunen getragen werden, bezahlt.