Reportage Ein Tag im Leben eines Bestatters: „Ich sehe mich als ein Fährmann“

Trier · Treten Menschen in der Region ihre letzte Reise an, stehen Bestatter fest an ihrer Seite. Wie sie das Sterben verarbeiten, welche Beziehung sie zu Toten aufbauen, wie einsam Tod in Corona-Zeiten war - und warum mal eine Polizei-Eskorte den Leichenwagen begleitet hat.

 Es ist die letzte Reise, die Menschen antreten: Mathias Franze blickt auf einen Sarg. Der Bestatter-Azubi kümmert sich um die Verstorbenen – und baut eine Beziehung zu ihnen auf.

Es ist die letzte Reise, die Menschen antreten: Mathias Franze blickt auf einen Sarg. Der Bestatter-Azubi kümmert sich um die Verstorbenen – und baut eine Beziehung zu ihnen auf.

Foto: TV/Bestattungsinstitur Grandjean

Manchmal nehmen Menschen von ihren Liebsten Abschied, indem sie ihrer Mutter eine halbe Stunde lang aus einem Buch vorlesen und dann still den Raum verlassen. Ein anderes Mal bringen Angehörige ein Smartphone mit und lassen ein letztes Mal die Musik erklingen, die ihr Vater im Leben am meisten geliebt hat. Letzte Momente, die Familie und Freunde mit Verstorbenen verbringen, erlebt Jörg Grandjean jeden Tag. Der 56-Jährige ist Bestatter und leitet mit seiner Frau Ulrike ein Familienunternehmen in Trier. Der Tod ist ihr Beruf und damit ständiger Begleiter im Leben. Und in den dunkelsten Stunden des Lebens sind sie die Begleiter vieler Menschen.