Verbraucher Hohe Energiepreise: Land fördert Beratung für Privathaushalte mit 600.000 Euro

Mainz · Infolge des Angriffskriegs und der steigenden Energiepreise will die rheinland-pfälzische Landesregierung die Bürgerinnen und Bürger mit Beratungsangeboten unterstützen. Dafür steckt das Land mehr als eine halbe Million Euro zusätzlich in Verbraucherzentrale und Energieberatung.

Rheinland-Pfalz fördert Energieberatung für Privathaushalte
Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Wegen der steigenden Energiekosten unterstützt die Landesregierung die Energieberatung und die Verbraucherzentrale in Rheinland-Pfalz mit insgesamt 600.000 Euro. Das haben die zuständigen Ministerinnen und Minister nach einem Runden Tisch „Energiepreise“ am Mittwochabend bekanntgegeben. 20 Beteiligte aus Regierung, Wirtschaft und weiteren Institutionen hatten dort beraten. Mit dem Geld will das Land Privathaushalte bei der Bewältigung aktueller Belastungen infolge von Inflation und Krieg unterstützen.

300.000 Euro sollen an das Angebot zur Schuldner- und Insolvenzberatung gehen. Dazu soll auch die „Gemeinwesenarbeit“ in benachteiligten Stadt- und Ortsteilen gestärkt werden. Man wolle mit der Unterstützung „soziale Härten“ vermeiden, sagte Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD).

Für die direkte finanzielle Entlastung der Menschen ist die Bundesregierung zuständig. Schweitzer bezeichnete die bisherigen Entlastungen sowie die angekündigte Reform des Wohngeldes als einen „wichtigen Schritt in die richtige Richtung“.

In Rheinland-Pfalz sollen weitere 150.000 Euro an die derzeit stark nachgefragte Energieberatung der Verbraucherzentrale gehen. Mit den zusätzlichen Mitteln könne man die bestehende Energiehotline sowie die Energiekostenberatung verstärken, so Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne). Zusätzlich sollen Web-Seminare angeboten und Informationsmaterialien erarbeitet werden.

Derzeit fließen nach Angaben des Klimaschutzministeriums jährlich 1,3 Millionen Euro an die Verbraucherzentrale für die Energieberatung. Der Bedarf sei erheblich angestiegen, sagte Eder. Im vergangenen Jahr sei diese mehr als 21.000 Mal in Anspruch genommen worden, dieses Jahr bis Juni bereits mehr als 16.500 Mal.

Neben der jährlichen Förderung mit etwa drei Millionen Euro will das Land auch 150.000 Euro für die personelle Verstärkung der Verbraucherzentrale geben. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher im Land brauchen Information und Beratung, um planen zu können, wie sie sich am besten auf die Preissteigerungen bei den Lebenshaltungs- und Energiekosten vorbereiten können“, so Verbraucherschutzministerin Katharina Binz (Grüne). Die Menschen sollten sich schnell auch digital informieren und beraten lassen können. Beratungstermine gibt es online unter www.verbraucherzentrale-rlp.de.

Vergangene Woche hatten Landesregierung und Kommunen eine 15-prozentige Einsparung von Energie als gemeinsames Ziel ausgegeben. Zu den geplanten Maßnahmen gehören die Verringerung der Kühlungsleistung der Raumtemperatur, die Abschaltung von Beleuchtungen und die Reduzierung des Warmwasserverbrauchs.

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