Corona-Krise Neues Onlineportal soll freiwillige Helfer in ganz Rheinland-Pfalz schnell vermitteln

Trier/Mainz · Organisationen und Institutionen können unter www.team-rlp.de um ehrenamtliche Hilfe bitten. Freiwillige können sich auf der Seite bewerben, die das Deutsche Rote Kreuz in Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen hat.

 Da packt jemand an: Das Deutsche Rote Kreuz in Rheinland-Pfalz hat eine Helfer-Plattform ins Leben gerufen, die freiwillige Unterstützer in der Corona-Krise schnell vermitteln soll.

Da packt jemand an: Das Deutsche Rote Kreuz in Rheinland-Pfalz hat eine Helfer-Plattform ins Leben gerufen, die freiwillige Unterstützer in der Corona-Krise schnell vermitteln soll.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Wer ehrenamtlich eine E-Jugend-Mannschaft im Fußball betreut, hat derzeit frei, weil die Corona-Krise das Kicken am Wochenende lahm legt. Studenten langweilen sich, weil Vorlesungen erst Wochen später anfangen. Abiturienten, die nach der Schule die große, weite Welt kennenlernen wollen, verweigert das Virus die Reisen in ferne Länder. All sie – und mehr Freiwillige – spricht das Deutsche Rote Kreuz in Rheinland-Pfalz nun an, als Ehrenamtliche einzuspringen, um Folgen der Corona-Krise abzumildern.

Das DRK hat seit Mittwoch mit www.team-rlp.de ein Onlineportal freigeschaltet, auf dem freiwillige Helfer sich auf ehrenamtliche Stellen bewerben können, die Organisationen und Institutionen landesweit einstellen. Helfen können Freiwillige beispielsweise, indem sie in Fieberambulanzen die Hotlines betreuen, Büroarbeiten erledigen oder ältere Menschen mit Einkäufen versorgen. Gesucht werden laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) landesweit auch mehr als 1000 Infektionsschutzhelfer, die unter anderem Corona-Erkrankte telefonisch befragen, zu welchen Personen sie Kontakt hatten.

Die Sorge des Landes: Viele Menschen, die schon als Helfer eingesprungen sind, fallen in Wochen möglicherweise aus. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier hatte Lehrer bereits dazu aufgerufen, Gesundheitsämtern, Fieberambulanzen und Seniorenheimen bei Verwaltungsaufgaben zu helfen. Rund 2000 Lehrer haben sich darauf gemeldet, sagte Ministerpräsidentin Dreyer nun in Mainz. Erfreulich, aber: „Irgendwann werden sie wieder in den Schulen gebraucht“, weiß die Triererin.

DRK-Landeschefin Anke Marzi betont, die Plattform stehe nicht in Konkurrenz zu nachbarschaftlichen Hilfen, die in immer mehr Kommunen entstünden. Das rheinland-pfälzische Deutsche Rote Kreuz tritt mit der Plattform dennoch aufs Gaspedal, stellt 15 Mitarbeiter frei, die sich um das Freischalten von Anfragen und Bewerbungen kümmern.

Rund 135 000 Euro kostet das Portal, das zur Hälfte das Land bezahlt. Unterstützt wird das Projekt von Hilfsorganisationen wie Maltesern und Johannitern, aber auch von Medienhäusern wie dem Trierischen Volksfreund.

Die Onlineplattform des Deutschen Roten Kreuzes ist erreichbar unter www.team-rlp.de. Wer Hilfe anbieten will, kann dort nach offenen Stellen suchen oder sich unter der Telefonhotline 06131/ 218 210 0 melden. Helfer sollen laut DRK bereit sein, in Absprache mit den Einsatzstellen pro Woche etwa vier bis zehn Stunden zu arbeiten.

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