Rindertuberkulose: Tier aus dem Saarland in Eifeler Schlachthof positiv getestet

Trier/Saarbrücken · Die auch für den Menschen gefährliche Rindertuberkulose breitet sich weiter aus. In einem Eifeler Schlachthof ist die Krankheit nach Volksfreund-Informationen bei einem Tier aus dem Saarland entdeckt worden. Dort schläferten Tierärzte am Donnerstag eine Herde mit mehr als 80 Tieren ein.

Ein Rind aus einer saarländischen Herde war am 30. April in einem Schlachthof im Eifelkreis Bitburg-Prüm zerlegt worden. Dabei stellte der Tierarzt Veränderungen an der Lunge fest. Die vorläufige Diagnose lautete Lungenentzündung. Eine Probe wurde an das Landesuntersuchungsamt (LUA) in Koblenz geschickt, das die Infizierung mit Rindertuberkulose feststellte.

Vorsorglich wurde auch eine Probe an das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Jena, geschickt. Dabei wurde dann nach Angaben des Umweltministeriums die Analyse der LUA bestätigt. Eine Gefahr für Verbraucher habe aber nicht bestanden, da das Fleisch nicht in den Handel gelangt sei.

Im Saarland griffen die Behörden am Donnerstag zu harten Maßnahmen, um die Seuche einzudämmen. Amtstierärzte schläferten mehr als 80 Mutterkühe und ihre Kälber auf einem Hof im Saarpfalzkreis ein, berichtete eine Sprecherin des Verbraucherschutzministeriums in Saarbrücken. Kommende Woche müssen voraussichtlich rund 40 weitere Rinder eingeschläfert werden.

Damit wollen die Behörden die Ausbreitung der in Deutschland nur noch selten auftretenden Seuche verhindern, die auch auf den Menschen übertragen werden kann. Tiere aus der zweiten betroffen Herde wurden nach Ministeriumsangaben auch nach Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg verkauft.

Nach der Schlachtung eines Rindes war die Seuche in der vergangenen Woche an einem Großteil der Tiere auf einem ersten Hof festgestellt worden. Erste Hauttests ergaben dann, dass auch die zweite Herde mit rund 40 Tieren befallen ist. Die Bestätigung vom Friedrich-Loeffler-Institut wird Ende der Woche erwartet. Dann sollen auch diese Rinder getötet werden. Derzeit werde eine weitere Herde im Saarland untersucht, an die vier Mastbullen geliefert wurden, sagte die Sprecherin.

Rindertuberkulose ist eine bakterielle Infektion. Bis zum Auftreten von Symptomen — etwa Husten oder Abmagerung — können Jahre vergehen. Die Krankheit kann bei direktem Kontakt und über Milch und Käse auf den Menschen übertragen werden. Deutschland gilt seit 1997 als amtlich frei von Rindertuberkulose, weil weniger als 0,1 Prozent des Gesamtbestandes infiziert ist.

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