Risiko Motorrad: So will die Polizei die Straßen sicherer machen

Trier · Die Polizei will die Zahl der Motorradunfälle in der Region deutlich reduzieren und setzt dabei auf Aufklärung. Das Land investiert in mehr Sicherheit für Motorradfahrer und beseitigt Gefahrenstellen auf den Straßen.

 In der Schräglage: Auf den kurvenreichen Nebenstrecken der Region macht Motorradfahren Spaß, kann aber gefährlich sein.

In der Schräglage: Auf den kurvenreichen Nebenstrecken der Region macht Motorradfahren Spaß, kann aber gefährlich sein.

Foto: Klaus Kimmling

Trier. Die Motorradsaison hat noch nicht richtig begonnen, schon gibt es bereits die ersten Unfallopfer in der Region: In der Eifel starb ein 19-jähriger Motorradfahrer, als er vergangene Woche beim Überholen mit einem abbiegenden LKW zusammenstieß. An der Obermosel wurde am Mittwoch ein 22-jähriger Motorradfahrer schwer verletzt, als er in einen Traktor fuhr, der die Straße überquerte.

Im Jahr 2011 verloren in der Region 13 Menschen bei Motorradunfällen ihr Leben, 140 wurden schwer, 203 leicht verletzt. Die Polizei geht nun in die Offensive. Sie will die Zahl der Motorradunfälle reduzieren und kündigt verstärkte Kontrollen an. In der Eifel startete das Trierer Polizeipräsidium ein länderübergreifendes Unfallbekämpfungskonzept.

Dabei wird vor allem auf Aufklärung gesetzt - mit Schwerpunkt in der Eifel. Denn von den insgesamt 670 Motorradunfällen im vergangenen Jahr in der Region ereigneten sich 143 in Eifel. In den Jahren 2010 und 2011 starben in der gesamten Eifel (mit dem nordrhein-westfälischen Teil) 21 Motorradfahrer.

Laut ADAC gibt es in Rheinland-Pfalz besonders viele Motorradunfälle rund um den Nürburgring. Risikogruppe seien, anders als beim Autofahren, nicht die jungen Fahrer, sondern die über 40-Jährigen: "Oft handelt es sich um Wiedereinsteiger, die jahrelang nicht mehr gefahren sind und sich jetzt wieder ein Motorrad leisten", sagt Reinhard Moll, Sprecher vom ADAC Mittelrhein in Koblenz. Viele unterschätzten die Gefahr.

Der ADAC rät diesen Motorradfahrern vor der ersten Fahrt zur Schulung. Zudem hat der ADAC Mitarbeiter der Straßenmeistereien weitergebildet, damit sie Gefahrenpunkte für Motorradfahrer auf Landstraßen entdecken und beseitigen. Bis Ende des Jahres will das Land laut Moll 230?000 Euro in die Motorradsicherheit investieren, etwa für Unterfahrschutz von Leitplanken, Fahrbahnerneuerungen und Schilder, die auf gefährliche Kurven hinweisen.

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