Wechsel im Integrationsministerium Überraschung in der Landesregierung: Grüner Staatssekretär tritt zurück - Trierer wird Nachfolger

Mainz · Der Staatssekretär im Integrationsministerium, David Profit, hat überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben. Ein Nachfolger steht schon fest - er stammt aus der Region Trier.

David Profit war bislang auch Landesbeauftragter für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität.

David Profit war bislang auch Landesbeauftragter für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität.

Foto: Andreas Arnold/dpa/Andreas Arnold

Der Staatssekretär im Integrationsministerium, David Profit, hat am Montag seinen Rücktritt bekanntgegeben. Als Grund nennt der 49-jährige Grünen-Poltiker auf seiner Facebook-Seite ernste gesundheitliche Gründe. Er gehe aber davon aus, dass er gegen Ende des Jahres „wieder gesünder in den Landesdienst zurückkehren kann“ - dann aber nicht mehr als Staatssekretär. Profit habe seiner Ministerin Katharina Binz mitgeteilt, „dass es ihm nicht mehr möglich sei, das Amt mit der notwendigen Kraft weiter auszuüben“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei.

Erst zwei Jahre im Amt - Kritik in anonymem Brief

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Profit war seit Mai 2021 als Staatssekretär unter anderem für die Aufnahme der Flüchtlinge zuständig, zugleich aber auch Beauftragter der Landesregierung für gleichgeschlechtliche Lebensverhältnisse und Geschlechtsidentität. Im vergangenen Jahr hatte es einen anonymen Brief mit Anschuldigungen gegen Profits Führungsstil als Amtschef im Ministerium gegeben. Dieser war sowohl an die Presse als auch an die Ministerpräsidentin adressiert worden. Das Integrationsministerium wollte sich zu diesen Hinweisen auf TV-Anfrage nicht äußern. „Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir anonyme Schreiben grundsätzlich nicht kommentieren“, sagte ein Sprecher.

„David Profit hat sich insbesondere in der Fluchtaufnahme nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sowie als Landesbeauftragter für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Geschlechtsidentität für das Land verdient gemacht“, lässt sich Ministerin Binz zitieren.

 Der gebürtige Trierer Janosch Littig wird neuer Staatssekretär im Integrationsministerium.

Der gebürtige Trierer Janosch Littig wird neuer Staatssekretär im Integrationsministerium.

Foto: dpa/-

Nachfolger ist in Trier geboren

Mit Janosch Littig steht bereits ein Nachfolger fest, der am Dienstag ernannt werden soll. Der 39-Jährige lebte bis zum 18. Lebensjahr in Trier und verließ die Region nach seinem Abitur am Friedrich-Spee-Gymnasium für sein Studium in Mainz. Er gilt als gut vernetzt bei den Landes-Grünen und als Vertrauter der stellvertretenden Ministerpräsidentin. Ein Spitzenamt hatte er bislang allerdings noch nicht inne. Derzeit leitet Littig das Ministerbüro von Binz, zuvor arbeitete er als stellvertretender Regierungssprecher. „Janosch Littig kennt die vielfältigen Themen und großen Herausforderungen des Ministeriums aus seiner jetzigen Tätigkeit“, sagten Binz und Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Montag. Darüber hinaus sei er ein sehr erfahrener und geschätzter Mitarbeiter der Landesregierung.

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