Schule in RLP Schluss mit Winter- und Pfingstferien - Was die neue Regelung bedeutet

Trier · In diesem Jahr hat es zum letzten Mal Winterferien in Rheinland-Pfalz gegeben. Das Land ändert ab dem Schuljahr 2024/25 erneut die Ferienordnung. Als Grund wird genannt, dass sich viele wieder längere Weihnachts- und Osterferien wünschen.

 Bald ist Schluss mit Winter- oder Pfingstferien. Foto: dpa

Bald ist Schluss mit Winter- oder Pfingstferien. Foto: dpa

Foto: Oliver Boehmer

Familien, die gerne in Ski-Urlaub fahren, sind froh, dass es in Rheinland-Pfalz in einigen Jahren Winterferien gibt. Andere, die den hohen Reisepreisen in den Sommerferien entgehen wollten, nutzten die Pfingstferien, um günstiger in Urlaub zu fahren. Seit 2019 gab es erstmals Winterferien. Immer dann, wenn Ostern spät ist, sollte es eine zusätzliche Woche Winterferien geben. Ist Ostern früher, gibt es stattdessen eine Woche Pfingstferien, wie erstmals 2021. Weil aber die Gesamtzahl der Ferientage (insgesamt 75) nicht verlängert werden darf, werden künftig Weihnachts- und Osterferien verkürzt. Durch die Regelung soll gewährleistet sein, dass der Abstand zwischen den jeweiligen Ferien nicht zu groß ist.

Weihnachts- und Osterferien werden in Rheinland-Pfalz verkürzt

Während die Sommerferien zentral von der Kultusministerkonferenz festgelegt werden, können die Bundesländer selbstständig über die Termine für die sogenannten kleinen Ferien bestimmen.

Die Änderung der Ferienordnung, die das Land 2014 beschloss, ging auf den Wunsch der Eltern zurück.
Bei einer Umfrage des Landeselternbeirats war eine Mehrheit für die zusätzlichen Ferien.

Doch ab dem Schuljahr 2024/2025 ist Schluss mit Winter- oder Pfingstferien. Dafür sollen Weihnachts- und Osterferien wieder mindestens zwei Wochen dauern. „Mit dieser Regelung entsprechen wir den Wünschen aus der Praxis“, begründet die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) die erneute Änderung der Ferienordnung. Mehr als 50 Behörden, Gremien, Institutionen und Verbände seien zuvor nach ihrer Meinung gefragt worden. „Die eingegangenen Stellungnahmen zeigten eindeutig den Wunsch, künftig auf Winter- und Pfingstferien zu verzichten.“ Viele hätten sich wieder die alte Regelung mit nur drei kleinen Ferien gewünscht, sagte Hubig. So könnten vor allem wieder längere Weihnachtsferien ermöglicht werden. „Denn diese waren in den vergangenen Jahren oftmals nur sehr kurz ausgefallen.“

In diesem Jahr beginnen die Weihnachtsferien am 23. Dezember und gehen bis zum 2. Januar 2023. Osterferien gibt es vom 3. bis 6. April und Pfingstferien vom 30. Mai bis 7. Juni. Im Jahr darauf, 2024, gibt es dann vom 21. bis 29. Mai zum letzten Mal Pfingstferien.

Mehr als 50 Behörden, Gremien, Institutionen und Verbände wurden nach ihrer Meinung gefragt

Kritik an der Neuregelung gab es vor allem seitens der Lehrergewerkschaften. In den vergangenen Weihnachtsferien sei es für die Lehrkräfte kaum möglich gewesen, dienstliche Aufgaben wie Korrekturen oder das Aufsetzen von Gutachten, Prüfungen und Abituraufgaben zu bewältigen, bemängelte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Klaus-Peter Hammer. Den Schülerinnen und Schülern habe ebenfalls Zeit zur Prüfungsvorbereitung gefehlt. Die Einführung von Pfingst- oder Winterferien sorge für eine „unnötige Zergliederung des Schuljahres“. Lernprozesse würden immer wieder unterbrochen, „wodurch ein kontinuierlicher Lernfortschritt und sinnvolles pädagogisches Arbeiten mit den SchülerInnen nicht gewährleistet werden kann“. Außerdem werde es erschwert, Exkursionen, Projektwochen oder schulische Praktika sinnvoll im Schuljahr zu platzieren.

Unzufrieden zeigten sich im ersten Jahr der Winterferien auch die Karnevalisten. Sie fürchteten, dass viele Aktive und auch Zuschauer lieber in Skiurlaub fahren, als auf Sitzungen und zu Umzügen zu gehen.

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