Rock am Ring: Naturschutzfragen sind geklärt

Mendig · Hardrock im Brutrevier: Nach Ansicht der Naturschutzbehörde hatte Rock-am-Ring-Veranstalter Marek Lieberberg am Mendiger Flugplatz nicht genug für die geschützte Feldlerche getan. Inzwischen hat er nachgebessert, so dass die Behörde nun keine unüberwindbaren Hindernisse mehr sieht.

Dort, wo vom 5. bis zum 7. Juni bei Rock am Ring harte, düstere Töne und lauter Gesang von Marylin Manson, Motörhead oder den Toten Hosen übers weite Feld des Mendiger Flugplatzes schallen sollen, ist sonst das hohe stakkatohafte Zwitschern der Feldlerche zu hören. Eine Vogelart, die zwar weit verbreitet ist, deren Bestand sich in Rheinland-Pfalz allerdings so stark reduziert hat, dass sie in der neuesten Roten Liste zu den gefährdeten Arten gerechnet wird. Und ausgerechnet da, wo das Festival steigen soll, hat die Feldlerche nach Auskunft der zuständigen Naturschutzbehörde mit etwa 100 Paaren "einen landesweit bedeutenden Verbreitungsschwerpunkt". Der Veranstalter braucht für das Festival daher eine Ausnahmegenehmigung. Diese wird bewilligt, wenn er den Lebensraum der geschützten Art an anderer Stelle wiederhergestellt hat.

Aber wie viele Flächen muss Rock-am-Ring-Veranstalter Marek Lieberberg für die Feldlerche bereitstellen? Über diese Frage hatte Lieberberg zuletzt mit der Naturschutzbehörde gestritten. Diese hatte mehr Ausgleichsflächen gefordert. Nach erster Überprüfung der nachgereichten Unterlagen kommt sie nun zu dem Ergebnis, "dass eine Ausnahmegenehmigung in Aussicht gestellt werden kann." Es seien keine "unüberwindbaren Zulassungshindernisse mehr erkennbar".

Um der bodenbrütenden Lerche bestmögliche Bedingungen zu bieten, lässt der Veranstalter auf Äckern Sommergetreide mit einem doppelten Saatreihenabstand aussähen. Für Eidechsen werden geschützte Rückzugsquartiere angelegt und für Schmetterlinge pachtet Lieberberg Blumenwiesen.

Die abschließende Entscheidung der Naturschutzbehörde wird nach Anhörung des Beirates für Naturschutz fallen. Damit sei Ende Februar zu rechnen. kah

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