Rot-Grüne Sparpläne: Trierer Katasteramt droht die Schließung

Trier/Mainz · Die Mainzer Landesregierung will die Zahl der Vermessungs- und Katasterämter deutlich reduzieren. Drei der fünf Dienststellen in der Region sollen geschlossen werden, darunter nach TV-Informationen auch der Standort Trier.

Die rund 1100 Beschäftigten in der rheinland-pfälzischen Vermessungs- und Katasterverwaltung schauen heute gespannt nach Mainz. Am Vormittag entscheidet der rot-grüne Ministerrat, an welchen Standorten im Land es künftig noch ein Katasteramt geben wird. Die Behörde ist beispielsweise zuständig für die exakte Abmessung von Grundstücken und Gebäuden oder ermittelt Bodenrichtwerte, an denen sich potenzielle Käufer orientieren können.

Derzeit gibt es in Rheinland- Pfalz noch 23 Vermessungs- und Katasterämter. Doch deren Zahl soll in den nächsten Jahren kräftig schrumpfen - auf zwölf Standorte in dann nur noch sechs (statt 19) Katasterbezirken. Das zuständige Innenministerium erhofft sich davon millionenschwere Einsparungen, auch weil mittelfristig etwa ein Drittel des Personals abgebaut werden soll. In der Region Trier wird es nach den unserer Zeitung vorliegenden Plänen künftig nur noch zwei Vermessungsämter geben. Noch sind es fünf: Trier (70 Beschäftigte), Prüm (57), Daun (57) sowie Bernkastel-Kues (32) mit einer Außenstelle in Wittlich (21).

Welche drei Standorte geschlossen werden, ist nach Aussage von Behördenleitern und Personalvertretern offen. "Die Entscheidung fällt erst in der Kabinettssitzung", sagt auch der Sprecher des Innenministers. Klar scheint indes, dass es ausgerechnet für den größten regionalen Standort Trier schlecht aussieht. Denn eine Vorgabe des Mainzer Innenministers Roger Lewentz (SPD) lautet, bei der Standortauswahl den ländlichen Raum zu stärken. "Das Kriterium spricht eher gegen uns", weiß auch der Trierer Behördenleiter Hans-Peter Ternes und verweist lieber auf die hohe Einwohnerzahl und die rege Bautätigkeit in seinem Katasterbezirk.

Die besten Chancen haben nach TV-Informationen die beiden Standorte Daun und Wittlich. "Neben Trier stehen Prüm und Bernkastel-Kues auf der Streichliste", sagt ein Insider. Wer auch immer heute den Zuschlag bekommt: Die verbleibenden Standorte müssten ausgebaut werden, um das Personal der anderen Katasterämter aufnehmen zu können.

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