Ryanair-Maschine notgelandet

HAHN/ROM. Doppelter Zwischenfall bei Ryanair: Nach zweimaliger Notlandung einer Boeing in Rom hatten die meisten der 130 Passagiere die Nase voll. Sie stiegen nicht mehr in die Maschine ein.

Die Boeing 737 war am Samstag zunächst planmäßig gegen 6.35 Uhr in Rom-Ciampino gestartet. Kurz nach dem Abheben meldete der Pilot des Ryanair-Fluges FR 9631 nach Paris-Beauvais dem Tower Probleme mit dem hydraulischen System am Fahrwerk und bat die Lotsen, notlanden zu dürfen. Nach der unproblematischen Landung kontrollierten Mechaniker die Maschine und gaben grünes Licht für einen erneuten Start, den der Pilot gegen 13.30 Uhr laut einer Mitteilung von Ryanair jedoch wieder abbrach, nachdem er bemerkte, dass das Problem noch immer nicht gelöst war. Nachdem die Passagiere wieder aus der Maschine mussten, weigerten sich die meisten wieder, an Bord zu gehen. Einige wollen wohl auch gegen Ryanair klagen. Mit fast neun Stunden Verspätung startete dann die Boeing gegen 15.10 Uhr und landete ohne Probleme in Paris-Beauvais. Ryanair entschuldigte sich in einer Pressemitteilung bei den Passagieren und versicherte, dass "die oberste Priorität der Fluglinie ständig die Sicherheit der Passagiere und der Crew" sei. Ryanair fliegt auch vom Hunsrück-Flughafen Hahn Rom-Ciampino an. Der Billigflieger ist ohnehin derzeit vom Pech verfolgt. Nach den Terroranschlägen von London vor zwei Wochen seien die Buchungen für London-Flüge um fast ein Drittel zurückgegangen, heißt es bei Ryanair. Knapp 1,5 Millionen Euro soll die Gesellschaft dadurch verloren haben. Auf dem Hahn habe man allerdings keine Passagier-Rückgänge zu verzeichnen, sagte Ryanair-Sprecherin Caroline Baldwin unserer Zeitung. Um die Kunden wieder zu locken, will Ryanair im August die Preise für London-Flüge senken. Allerdings hat sie sich mit einer Werbekampagne in England Ärger eingehandelt. In einer Anzeige lässt Ryanair den einstigen Premier Winston Churchill sagen: "Wir sollten sie auf die Strände fliegen, wir sollten sie auf die Berge fliegen." Weil es sich um eine Abwandlung einer berühmten Kriegsrede Churchills ("Wir sollten auf den Stränden kämpfen") ist, droht der Fluglinie nun eine Abmahnung in England.

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