Schlaganfall verhindert Rückkehr

MAINZ. (win) Der rheinland-pfälzische Innenminister Walter Zuber (SPD) wird nach seinem Schlaganfall Ende Oktober nicht mehr ins Amt zurück kehren. Nachfolger wird sein Staatssekretär Karl Peter Bruch (SPD).

Die gesundheitlichen Folgen des Schlaganfalls von Minister Zuber, den er im Oktober vergangenen Jahres während einer Dienstreise in Rumänien erlitt, sind so gravierend, dass der 61-jährige Politiker aus dem Amt scheidet. Die schwere Entscheidung sei am Donnerstag in gegenseitigem Einvernehmen gefallen, sagte Ministerpräsident Kurt Beck am Freitag. "Walter Zuber ist geistig topfit, aber körperlich sehr angegriffen", so Beck. Der sichtlich angeschlagene Minister hatte am Vortag an der Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus im Landtag teilgenommen. Zuber ist seit 14 Jahren im Amt und damit der dienstälteste Innenminister der Republik. In dieser langen Amtszeit habe es weder Skandale noch dunkle Punkte gegeben, sagte Beck. Zubers Arbeit habe bundesweit Respekt und Anerkennung gefunden. Die Unterredung mit Zuber, der sein Landtagsmandat vorerst weiter wahrnehmen will, bezeichnete Beck als eines der schwersten Gespräche seiner Amtszeit. Der scheidende Minister soll sich weiterhin auf ausdrücklichen Wunsch Becks um die Beziehungen zum Partnerland Ruanda kümmern. Zuber befindet sich derzeit noch in ambulanter Rehabilitation. Nachfolger als Innenminister wird der 58-jährige Staatssekretär Karl-Peter Bruch, der als Zubers Vertreter laut Beck in den letzten Monaten gezeigt hat, dass er das Ministeramt ausfüllen kann. Bruch sei dazu "in höchstem Maße prädestiniert und qualifiziert", sagte Beck. Der Amtswechsel soll während der nächsten Landtagssitzungswoche am 24. Februar vollzogen werden. Einen Politik-Wechsel werde es im Innenministerium nicht geben, betonte Bruch. Auf den Posten des Innen-Staatssekretärs wechselt der bisherige Umwelt-Staatssekretär Hendrik Hering. Der 40-jährige stellvertretende SPD-Landesvorsitzende wurde bereits mit 25 Jahren 1989 Stadtbürgermeister von Hachenburg/Westerwald. Von 1996 bis zu seiner ersten Berufung zum Staatssekretär war der Jurist und Familienvater Landtagsabgeordneter. In das Amt des Umwelt-Staatssekretärs rückt Jacqueline Kraege nach. Die Leiterin der Kabinettsabteilung in der Staatskanzlei ist Politikwissenschaftlerin und war unter anderem auch Büroleiterin des Ministerpräsidenten.

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