Schulen auf der Suche nach gefährlichem Säure-Indikator

Die Suche nach überlagerter Pikrinsäure in den weiterführenden Schulen in der Region ist bisher ohne Ergebnis geblieben. Der Stoff dient normalerweise als Indikator bei Versuchen im Chemie-Unterricht.

Trier/Mainz. Die rheinland-pfälzischen Schulen sind scheinbar anders als die im Nachbarland Nordrhein-Westfalen. Denn während dort vermutet wird, dass in jeder dritten weiterführenden Schule überlagerte und damit gefährliche Pikrinsäure vorhanden ist, gibt es in Rheinland-Pfalz bisher nur einen Verdachtsfall. Von dem berichtete am Montag ein Sprecher des Mainzer Bildungsministeriums. Das Ministerium hatte am Freitag die Schulen im Land aufgefordert, nach verdächtiger Pikrinsäure Ausschau zu halten (der TV berichtete). Der Polizei in der Region Trier lag nach Auskunft ihrer Pressestelle bis Montagnachmittag keine Meldung über einen Fund trockener Pikrinsäure vor.

Die jahrzehntelang in Chemielaboren der Schulen benutzte Säure wird im Unterricht zum Nachweis starker Säure her-angezogen. Aufgrund der seit vielen Jahren bekannten Explosionsgefahr wird sie meist jedoch nicht mehr verwendet. Oft werden andere und ungefährlichere Indikatoren eingesetzt.

Wird der Säure genügend Wasser beigemischt, so gilt sie als ungefährlich. In kristalliner und damit trockener Form wurde die Pikrinsäure jedoch jahrzehntelang als explosives Füllmittel in Granaten eingesetzt. Dies geschah unter anderem in der Munitionsfabrik Hallschlag (Landkreis Vulkaneifel). Die Anlage explodierte im Jahr 1920. Die Räumung der Rüstungs-Altlast wurde erst im Sommer 2008 offiziell abgeschlossen.

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