Schulobst zunächst nur für Pfälzer

Das umstrittene Schulobst-Programm der Europäischen Union beginnt heute in Rheinland-Pfalz. Allerdings zunächst nur in Teilen der Pfalz, wie das Landwirtschaftsministerium und das Bildungsministerium mitteilten.

Mainz. (dpa/has) Den Startschuss gibt Landwirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) heute morgen in Rockenhausen im Donnersbergkreis. Landesweit geht das Schulobst-Programm auf Basis der gewonnenen regionalen Erfahrungen im kommenden Schuljahr 2010/2011 los. Mit dem für Schüler kostenlosen Projekt sollen die Kinder an gesunde Ernährung herangeführt werden. Für die Kosten von jährlich 2,4 Millionen Euro ab 2011 kommen Land und EU zu gleichen Teilen auf.

Die erste Stufe läuft in sechs Landkreisen und fünf kreisfreien Städten in der Pfalz an. Daran beteiligen sich den Angaben zufolge rund 250 Grund- und Förderschulen mit etwa 35 000 Schülern. Zwei Lieferanten bringen das Obst einmal in der Woche. Vom kommenden Schuljahr an sollen dann alle rund 1100 Grund- und Förderschulen im Land mit von der Partie sein.

Finanzielle Probleme und bürokratische Hürden hatten etlichen anderen Bundesländern den Appetit auf das Schulobst-Programm verdorben: Nur sieben von 16 wollen sich beteiligen. Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) bedauerte kürzlich: "Wir haben einen Wust von EU-Vorschriften dabei. Die örtlichen Bauern können nicht einfach die Äpfel verteilen."

Noch schlechter ist die Inanspruchnahme des seit Jahren laufenden EU-Schulmilchprogramms. Mit dem Vorhaben sollen Kinder dazu angeregt werden, Milchprodukte zu trinken und sich ausgewogen zu ernähren. Bundesweit kommen bisher im Rahmen des Programms lediglich sieben Prozent der Schüler in den Genuss von Milch oder von Milchmixgetränken.

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