Schwarzbrenner muss ins Gefängnis

Koblenz. (dpa/red) Der ehemalige Bürgermeister von Ensch (Kreis Trier-Saarburg) muss für drei Jahre ins Gefängnis. Er hatte jahrelang Schnaps schwarz gebrannt und so Steuern in Höhe von 1,5 Millionen Euro hinterzogen.

Der Ex-Bürgermeister und Heizungsbauingenieur räumte vor dem Landgericht Koblenz ein, zwischen 1994 und 2002 im Keller seines Hauses eine Geheimbrennerei betrieben zu haben. In dieser Zeit hat er laut Urteil pro Woche 600 Liter Branntwein hergestellt und verkauft, ohne je Steuern zu zahlen. Den Alkohol habe er an einen festen Abnehmer geliefert und die Einnahmen über seine eigene Druckerei verbucht und somit "gewaschen", schilderte der Heizungsbauer vor Gericht. Von dem Erlös habe er gelebt sowie Schulden aus einer früheren Insolvenz bezahlt. Der 61-Jährige hatte sich laut Gericht selbst bei den Steuerbehörden angezeigt, nachdem sein Abnehmer - ein Winzer von der Mosel - ins Visier der Steuerfahnder geraten war. Der Mann war von 1999 bis 2002 Ortsbürgermeister in Ensch. Nachdem die Steuerbehörde bei seinem Schnaps-Abnehmer ermittelte, trat er zurück und legte sein Mandat nieder. Außerdem wechselte der SPD-Politiker den Wohnort. Die Ermittlungen gegen den Winzermeister von der Mosel laufen derzeit noch. Mit dem Urteil folgten die Richter dem Antrag der Verteidigung. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren als Gesamtstrafe gefordert. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

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