Reise Die Sehenswürdigkeiten von Speyer: Was die Stadt am Rhein zu bieten hat

Speyer · In einer der ältesten Städte Deutschlands sind noch viele Zeugnisse der Vergangenheit erhalten. Trotzdem sind die Sehenswürdigkeiten von Speyer alles andere als aus der Mode gekommen.

Der Speyerer Dom ist einer der wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Der Speyerer Dom ist einer der wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Was gibt es zu sehen in Speyer?

Die Kaiserstadt Speyer am Rhein bietet ihren Besuchern Sehenswürdigkeiten aus vielen Epochen der Menschheitsgeschichte. So präsentiert sich der größte romanische Dom der Welt in Sichtweite zur größten Raumfahrt-Ausstellung Europas. Weltbekannte Bauwerke des Christentums stehen neben den bedeutendsten mittelalterlichen Zeugnissen der jüdischen Gemeinden nördlich der Alpen. Die Unterwasserwelten von Sea Life Speyer konkurrieren mit Rhein, Rheinauen oder den seltenen, mitteleuropäischen Flugsanddünen und der älteste flüssige Rebensaft der Welt aus dem 4. Jahrhundert trifft auf die köstlichen Pfälzer Weine der vergangenen Spitzen-Jahrgänge.

Ist Speyer eine schöne Stadt?

Speyer mit all seinen Sehenswürdigkeiten liegt direkt am Rhein und ist eine kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz. Von den Römern gegründet zählt Speyer zu den ältesten Städten Deutschlands und war im Mittelalter eine bedeutende Stadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen. Überregional bekannt ist die Stadt durch die weltgrößte noch erhaltene romanische Kirche. Der Kaiserdom zählt seit 1981 zum UNESCO-Welterbe.

Ein besonderes Highlight unter den Sehenswürdigkeiten von Speyer ist die Maximilianstraße mit ihren historischen Profanbauten. Vom Domplatz aus geht es vorbei am Stadthaus, dem historischen Rathaus zum alten Marktplatz mit der „Alten Münze“ bis zum 55 Meter hohen „Altpörtel“, dem ehemaligen westlichen Haupttor der Stadt.

Welcher Fluss fließt durch Speyer?

Die Stadt Speyer liegt am Rhein und verfügt im südlichen Teil über einen Hafen mit Tanklager und Raffinerie sowie eine Schiffswerft. Die Passagierschiffe legen hingegen östlich des Domgartens an. Von hier aus begeben sich die Ausflugsboote auf einstündige Hafen- und Rheinfahrten durch den neuen Rheinhafen bis zum Ölhafen und zur Schiffswerft Braun und weiter rheinaufwärts bis zur Altlußheimer Kirche und zurück. Einen schönen Ausflug verspricht auch der Reffenthaler Altrhein, der dem ehemaligen Rheinverlauf vor der Begradigung entstammt. Von Speyer aus geht es zunächst bis zum Ketscher Altrhein und dann in den Reffenthaler Altrhein hinein bis in die Wildnis der Auenlandschaft.

Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in der Altstadt von Speyer?

Im Herzen der Altstadt ist der Dom zu Speyer ein wahrer Besuchermagnet. Gegründet vor rund 1.000 Jahren handelt es sich hierbei heute um die größte romanische Kirche der Welt, die bereits 1981 zur UNESCO-Welterbestätte erklärt wurde. Seine Entstehung verdankt der Dom zu Speyer dem salischen Kaiser Konrad II. Als Ausdruck seiner von Gott verliehenen Macht ließ er das größte Gotteshaus seiner Epoche errichten. 1061 wurde der Dom geweiht, und schon 20 Jahre später begann Konrads Enkel Heinrich IV. mit einem umfangreichen Umbau der Kathedrale. Heute ist der Speyerer Dom, nach der Zerstörung der Abteikirche von Cluny, die größte romanische Kirche überhaupt. Aufgrund der Verwüstungen während des pfälzischen Erbfolgekrieges und der französischen Revolution erscheint der Dom heute im Inneren relativ schmucklos, die rhythmische Gliederung des Baus und die strenge romanische Formensprache kommen jedoch umso eindrücklicher zur Geltung.

Das Ansehen des Speyerer Doms war bereits im Mittelalter so groß, dass sich neben den salischen Erbauern weitere Herrscher hier begraben ließen. Die Grablege der mittelalterlichen Kaiser und Könige wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrer heutigen Form gestaltet und überwölbt, die Steinsarkophage bergen die sterblichen Überreste der vier salischen Kaiser, dreier Kaiserinnen sowie vier Königen des Mittelalters. Aus der frühen Bauphase des Doms stammt die Krypta. Diese Unterkirche erstreckt sich unter dem gesamten Chorraum und Querhaus und ist damit die Größte ihrer Art. Sehenswert ist auch der über der Vorhalle gelegene Kaisersaal mit monumentalen Fresken, die Szenen aus dem Leben des heiligen Bernhard von Clairvaux, des heiligen Erzmärtyrers Stephanus und des Papstes Stephan I zeigen, dessen Kopfreliquie im Dom verehrt wird.

Auf dem Südwestturm des Doms befindet sich in rund 60 Metern Höhe eine Aussichtsplattform. Der Aufstieg beginnt in der Vorhalle und führt über zunächst 90 Stufen in den Kaisersaal. Von dort aus geht es über 214 weitere Stufen hinauf zur Turmspitze. Auf einer neuen Betontreppe, die sich nach oben in einer Stahltreppe fortsetzt, gelangt man mit etwas Ausdauer bequem nach oben.

Direkt beim Dom liegt das Historische Museum der Pfalz, das auf rund 6.000 Quadratmetern Exponate und Kostbarkeiten von der Steinzeit bis zur Gegenwart präsentiert. Zu den Höhepunkten zählen Überreste der alten Domausstattung und des Domschatzes sowie ein goldener Hut aus der Bronzezeit. Nur wenige Schritte entfernt zeigt das Technik Museum Speyer außergewöhnliche Exponate der Technikgeschichte aus den Bereichen Eisenbahn, Feuerwehr, Schiffsbau, Oldtimer, Motorräder. Liebhaber mechanischer Musikinstrumente sind fasziniert von der größten mechanischen Orgel der Welt, und mit Europas größter Raumfahrtausstellung punktet das Museum bei allen Besuchern.

Das Herz der Altstadt und ihrer Sehenswürdigkeiten bildet in Speyer die Maximilianstraße – ein Prachtboulevard aus Barock und Rokoko. Links und rechts der Fußgängerzone sind historische Profanbauten zu sehen, wie das Stadthaus, das historische Rathaus und die sogenannte „Alte Münze“ am alten Marktplatz, wo einst Münzen hergestellt werden durften. Während der Dom die eine Seite der Maximilianstraße beherrscht, beeindruckt auf der anderen Seite der Altpörtel, das mit 55 Metern Höhe höchste Stadttor Deutschlands. Wer dessen 154 Stufen erklimmt, der genießt einen fantastischen Blick bis Heidelberg im Osten und bis zum Pfälzerwald im Westen.

Etwas Zeit sollten Ausflügler für das neue UNESCO-Weltkulturerbe der Stadt einplanen. Speyer bildete im Mittelalter gemeinsam mit Mainz und Worms die sogenannten SchUM-Städte, also Zentren des aschkenasischen Judentums entlang des Rheins. Im Juli 2021 wurden die SchUM-Stätten als UNESCO-Weltkulturerbestätten ausgezeichnet, und Speyer ist damit die einzige Stadt Deutschlands mit einem christlichen und einem jüdischen Weltkulturerbe. In der Kleinen Pfaffengasse befindet sich eine dieser Sehenswürdigkeiten: der Judenhof mit Mikwe, dem Jüdischen Ritualbad, und dem Museum SchPIRA. Das rituelle Reinigungsbad mit zehn Meter tiefem Badeschacht wurde vor 1128 angelegt und ist damit das älteste seiner Art nördlich der Alpen. Überreste der Ostwände der sich anschließenden Männer- beziehungsweise Frauensynagoge blieben ebenfalls erhalten.

Blick in das Gebäude der Mikwe. Das jüdische Ritualbad mit einem Tauchbecken rund zehn Meter unter dem heutigem Straßenniveau in seinem monumentalen Baustil gilt als älteste bekannte Mikwe dieser Art.

Blick in das Gebäude der Mikwe. Das jüdische Ritualbad mit einem Tauchbecken rund zehn Meter unter dem heutigem Straßenniveau in seinem monumentalen Baustil gilt als älteste bekannte Mikwe dieser Art.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Gibt es einen Rundgang für Sehenswürdigkeiten in Speyer?

Wer nur wenig Zeit für die Erkundung Speyers hat, beginnt einen Stadtrundgang am Altpörtel. Nach dem Erklimmen der 154 Stufen werden Besucher mit einer Aussicht bis nach Heidelberg und zur Deutschen Weinstraße belohnt. Von hier aus geht es über die Lebensader der Stadt, die Maximilianstraße. Wer in Richtung Dom und Rhein schlendert, gelangt automatisch zu den Sehenswürdigkeiten von Speyer. Ein erster Abstecher führt zur Gedächtniskirche, die vom preußischen Kaiser Wilhelm II gestiftet wurde und heute den höchsten Kirchturm der Pfalz besitzt.

Wenig weiter lockt ein Highlight der SchUM-Stätten. In der Kleinen Pfaffengasse ist der Judenhof mit der Monumentalmikwe aus der Zeit um 1120 zu sehen. Das beeindruckende Ritualbad ist das älteste erhaltene seiner Art in Europa. Die Mikwe und ihre Anlagen waren für die Juden in Speyer bis zur Auflösung der Gemeinde im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts ein zentraler Ort.

Zu einem weiteren Kleinod gelangen Besucher in der Großen Himmelsgasse. Die 1717 geweihte Dreifaltigkeitskirche ist ein schönes Beispiel spätbarocker Holzarchitektur. Wenig weiter über den Nonnenbach gelangt man in den Hasenpfuhl. Das liebevoll restaurierte ehemalige Wohnquartier der Fischer und Schiffer mit Feigenbäumen, Rosenhecken und Springbrunnen ist ideal für eine romantische Rast. Hier findet man neben idyllischen Altstadtwinkeln auch die älteste Brücke der Stadt, die aus dem 14. Jahrhundert stammende Sonnen- oder Nikolausbrücke. Sie eröffnet Fotografen das eindrucksvolle Motiv des „Domhügels“ mit majestätisch aufragendem Kaiserdom.

Zum Abschluss des Rundgangs um die Sehenswürdigkeiten geht es zum berühmten Speyerer Dom. Hier zeigt sich rheinische Romanik in reinster Form mit vollendetem Grundriss, ausgewogener Verteilung gewaltiger Baumassen und Symmetrie der Türme. Vor rund 1.000 Jahren legte Konrad II. den Grundstein zum heutigen Wahrzeichen der Stadt, das zusammen mit Worms und Mainz das Dreigestirn der „Kaiserdome am Rhein“ bildet.

Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Speyer für Kinder?

Ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie ist das Technik Museum Speyer. Für großen Spaß sorgt beispielsweise die Riesenrutschbahn direkt von der Aussichtsplattform der Boeing 747, dazu gibt es einen großen Kinderspielplatz auf dem Freigelände und spannende, begehbare Exponate wie das Flugzeug Antonov AN-22 oder das originale U-Boot U9 der Bundesmarine. Für Kindergeburtstage ist das Museumsrestaurant inmitten von Oldtimern, Flugzeugen und Lokomotiven ein idealer Ort.

Mit einer faszinierenden Unterwasserwelt lockt das Sea Life Speyer. Direkt am Rhein gelegen nehmen über 3.500 Tiere aus 180 Arten die Besucher mit auf eine Reise vom Ursprung des Rheins bis zu seiner Mündung in die Nordsee. Die Amazonas-Themenwelt gibt spannende Einblicke in die Welt des Regenwaldes, ein weiteres Highlight ist der acht Meter lange Unterwassertunnel, in dem es vorbei an Muränen, Rochen und Katzenhaien durch das Mittelmeer geht.

Was liegt in der Nähe von Speyer?

Unweit von Speyer lockt die weltweit bekannte Stadt Heidelberg mit ihren Sehenswürdigkeiten. Hier locken die historische Altstadt, das quirlige Studentenleben und das berühmte Schloss zu einem Ausflug. Rasch ist auch das moderne Mannheim erreicht. Genießer begeben sich auf die nahe gelegene Weinstraße in der Pfalz und kehren beim Winzer ein.

Welche Sehenswürdigkeiten bietet die Umgebung von Speyer?

Ein Ausflugsziel bei gutem Wetter sind die Sanddünen bei Dudenhofen vor den Toren der Stadt Speyer. In der Folge der letzten Eiszeit hat der über Neustadt aus dem Pfälzerwald kommende Speyerbach im Gebiet nördlich von Dudenhofen als Schwemmfächer große Mengen Sand abgelagert. Viele Jahre wurde das Gebiet als Standortübungsplatz genutzt, heute lässt sich hier die besondere Flora und Fauna von Dünenlandschaften erkunden. Einen guten Einblick bietet der im Rahmen des Projektes „Lebensader Oberrhein - Naturvielfalt von nass bis trocken“ vom NABU Rheinland-Pfalz eröffnete „Dünenpfad Dudenhofen“.

Radfahrer können von Speyer aus dem Rhein folgen. Eine etwa 40 Kilometer lange Tour führt linksrheinisch gen Norden bis zur Kollerinsel, hier geht es mit der Kollerfähre auf die andere Rheinseite und mit Abstecher ins hübsche Schwetzingen zurück nach Speyer. Gen Süden führt der Radweg am Rhein nach Germersheim, ein lohnendes Ziel ist auch das rund 30 Kilometer entfernte Heidelberg. Deutlich hügeliger verläuft der Weg gen Westen durch die Pfälzer Weinberge bis zum Hambacher Schloss.

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