"Sehr gutes Ergebnis" trotz massivem Einbruch

Der Jahresüberschuss der Handwerkskammer Trier hat sich um mehr als eine halbe Million Euro reduziert. Erzielte die HWK 2006 noch einen Überschuss von 540 000 Euro waren es 2007 lediglich 4000 Euro.

Trier. (woc) Zwar konnten in einigen Abteilungen - zum Beispiel Wirtschaftsförderung (plus 200 000 Euro) und Ausbildung (plus 40 000 Euro) - im Jahr 2007 deutliche Zugewinne im Vergleich zum Vorjahr verbucht werden. Diese seien allerdings durch massive Einbrüche im Umweltzentrum (UWZ, minus 600 000 Euro) und im Berufsbildungszentrum (minus 400 000 Euro) im Gesamtergebnis wieder aufgezehrt worden, hieß es gestern seitens der HWK auf TV-Anfrage. Zum Einen waren für den Einbruch Unregelmäßigkeiten bei der Projektabrechnung im HWK-Umweltzentrum ursächlich: 53 000 Euro zu unrecht beantragte Zuschüsse mussten zurückgezahlt werden (der TV berichtete). Zusätzlich 70 000 Euro verlangten die Fördergeldgeber zurück, weil der ehemalige UWZ-Leiter die Kosten für ein weiteres Projekt falsch angegeben habe. Den im Herbst fristlos entlassenen UWZ-Leiter macht die HWK für die falschen Abrechnungen verantwortlich. Auch die UWZ-Weiterbildung ist seitdem zusammengebrochen: Rund 150 000 Euro weniger als eingeplant konnten 2007 erzielt werden. Dazu kommen Kosten für die zusätzliche Betriebsprüfung und die Konzeption eines neuen Leitbilds für das UWZ mit rund 100 000 Euro, erklärt die HWK. Der weiter andauernde Projektstopp der Fördergeldgeber habe bisher mit 230 000 Euro ins Kontor geschlagen. Weil noch nicht absehbar sei, wann der Projektstopp aufgehoben werde und auch der massive Image-Schaden noch anhalte, habe man dieErgebniserwartungen für das UWZ für 2008 deutlich nach unten korrigiert.Zweite Ursache für das verschlechterte Gesamtergebnis ist laut HWK, dass die Bundesagentur für Arbeit die Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen "deutlich eingeschränkt" habe, erklärte HWK-Präsident Rudi Müller. Um rund 450 000 Euro habe sich deswegen das Ergebnis der HWK-Berufsbildungszentren verschlechtert. "Die Umsätze, die wir mit der Bundesagentur getätigt haben, sind von 3,5 Millionen in 2003 auf nur noch 1,8 Millionen Euro im Jahr 2007 gesunken", erklärte Müller. Angesichts dieser "Rahmenbedingungen und der Zahlen im Detail" sei der um mehr als eine halbe Million Euro zurückgegangene Jahresüberschuss "ein sehr gutes Ergebnis", interpretierte Müller die Zahlen. Den Jahresabschluss hatten die Gremien der Kammer vor einigen Wochen diskutiert. Die Mitarbeiter wurden per Rundschreiben, das dem TV vorliegt, informiert.

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