Semesterstart: Trend zum Studium hält an: Hörsäle voll, Lehrstellen unbesetzt

Trier · Mehr junge Menschen entscheiden sich für ein Studium als für eine Berufsausbildung. Hunderte Lehrstellen in der Region sind unbesetzt. In den Hörsälen von Universität und Hochschule geht es zu Beginn des Wintersemesters dagegen weiterhin eng zu.

 Hochschule Trier (links) und Universität Trier.

Hochschule Trier (links) und Universität Trier.

Foto: Friedemann Vetter
 Die Hochschule Trier, Standort Schneidershof.

Die Hochschule Trier, Standort Schneidershof.

Foto: Friedemann Vetter
 Die Universität Trier im Höhenstadtteil Tarforst.

Die Universität Trier im Höhenstadtteil Tarforst.

Foto: Friedemann Vetter

Ob es 2200 oder 2400 Studierende sind, die in diesen Tagen an der Universität Trier mit dem Studium beginnen, steht noch nicht fest. Es könnte im Vergleich zum letzten Wintersemester zwar ein kleiner Rückgang bei den Neueinschreibungen sein. Allerdings bedeutet dies keine Verschiebung zugunsten des Lehrstellenmarktes. Mehrere Hundert Ausbildungsplätze in Handwerk und Handel sind nach wie vor nicht besetzt.

"Der Trend zur Akademisierung ist nicht zu stoppen", sagt Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, die eine aktuelle Studie über die nachschulische Bildung in Deutschland veröffentlicht hat. Demnach weicht die strikte Trennung zwischen akademischer und betrieblicher Ausbildung auf. "Schon heute konkurrieren Bachelor-Absolventen mit beruflich Qualifizierten um dieselben Jobs."

Auch die Hochschulen in der Region haben das erkannt. Neben der Universität Trier sind das die Hochschule Trier (1800 Neueinschreibungen) und die Universität Luxemburg (2000). Sie setzen mit immer mehr dualen Studiengängen Zeichen. Nach Meinung von Universitätspräsident Michael Jäckel kämpft der Bachelor-Abschluss in vielen Berufsfeldern noch um Anerkennung. An der Hochschule verändere sich die ungleiche Bewertung von Forschung und Lehre. So würden bei der Vergabe einer Professur die didaktischen Fähigkeiten der Bewerber stärker beachtet als in der Vergangenheit.

Die qualitative Weiterentwicklung des Hochschulunterrichts sieht auch die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Vera Reiß als eine der größten Herausforderungen angesichts hoher Studierendenzahlen. Große Bedeutung habe auch das Flüchtlingsthema: Migranten, die dafür die Voraussetzungen mitbringen, soll ein Hochschulstudium ermöglicht werden. Auch an der Uni Trier gibt es dazu Initiativen.

94 Länder, 30.000 Studenten, ein Ziel - Hochschulstandorte Trier und Luxemburg richten sich auf neue Ansprüche an das Studium ein

Gastbeitrag: Der Preis der Lehre

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