Sieben neue Dörfer und ein Hotel

BOSEN. (red) Ein am saarländischen Bostalsee geplanter Ferienpark nimmt konkrete Formen an: Letzte Flächen werden angekauft, und ab September soll ein visualisiertes Modell fertig sein. Geplant sind ein Hotel und sieben Feriendörfer mit 1800 Betten.

Es wird. Da sind sich die Macher der Projektgesellschaft Bostalsee einig. Deren Teilhaber, Gemeinde Nohfelden, Landkreis St. Wendel und Landesentwicklungsgesellschaft, sind überzeugt, dass der Ferienpark bereits in einem Jahr unter Dach und Fach ist. Was mehr als zehn Jahre Vorarbeit benötigte, geht jetzt alles ganz schnell: Demnächst werden noch fünf Hektar Fläche aufgekauft, im September wird es ein Modell der Anlage geben, und vom 4. bis 6. Oktober wird es auf der Immobilien-Fachmesse Expo Real in München möglichen Interessenten vorgestellt. Heinz-Peter Klein, Geschäftsführer der Projektgesellschaft: "Da ist schon alles gebucht, bis dahin muss alles fertig sein." Für den Ankauf der restlichen fünf Hektar hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft 400 000 Euro bereitgestellt. Somit sind die benötigten 115 Hektar Gesamtfläche komplett. Damit verfügen die Gesellschafter über einen ausreichend großen Anteil an Grundbesitz für die im Bebauungsplan für die Ferienanlage und die Erschließung ausgewiesenen Flächen. Nohfeldens Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Projektgesellschaft, Heribert Gisch: "Rund 20 Prozent der Fläche werden bebaut." Das Konzept: keine geschlossene Anlage. Die bisherigen Planungen sehen in der Nähe des Hafenbereichs ein Hotel vor. Weiter sollen in der Nähe zum Wasser ein neues Bad, ein Wellnessbereich und eine Sauna-Landschaft entstehen. Sauna, Bad und Wellnessbereich können auch Tagesbesucher in Anspruch nehmen. Auch weitere gastronomische Angebote sollen in diesem Bereich entstehen. Durch das Konzept der offenen Anlage ist auch das lange heftig diskutierte Thema "Seerundwanderweg" vom Tisch. Heinz-Peter Klein: "Es gibt mehrere Möglichkeiten: Der Weg geht durch die Anlage. Eine vom Weg kürzere Variante führt mittels Stegen über den See."Autos müssen draußen bleiben

Neben dem Hotel sind sieben Feriendörfer geplant. Da das Auto in der Anlage tabu ist, führen Fuß- und Radweg zu den verschiedenen Ferienwohnungen, die nicht höher als anderthalb-geschossig gebaut werden dürfen. Insgesamt soll die Anlage 1800 Betten haben. Klein: "Wichtig wird es, auch außerhalb des Sommers die Anlage gut auszulasten. Dann rechnen sich auch Angebote rund um den See. Wenn 600 Menschen in der Anlage sind, machen beispielsweise Veranstaltungen in der Eventhalle Bosarium Sinn." Die Macher haben auch eine Zielgruppe im Visier. Klein: "Es wird Angebote für alle geben, aber die Menschen ab 50, die ihren Zweiturlaub in Deutschland verbringen oder ein verlängertes Wochenende planen, sind unsere Zielgruppe." Um dieses Konzept Wirklichkeit werden zu lassen, ist die Sarcon Management GmbH mit der Projektentwicklung beauftragt. Dabei handelt es sich um ein renommiertes Unternehmen einer bereits 1980 in Hamburg gegründeten Unternehmensgruppe, die sich auf Dienstleistungsbasis mit Entwicklung, Vermarktung und Betrieb von Ferien- und Freizeitanlagen in Deutschland und Dänemark beschäftigt. Sarcon hält und bewirtschaftet in diesen Ländern 22 Ferienanlagen unterschiedlicher Größe mit rund 10 000 Betten. Gisch: "Ein absoluter Top-Vermarkter, mit dem wir eng in Kontakt stehen und der von dem Objekt begeistert ist." Fest steht, dass das Projekt nicht von einem Investor allein umgesetzt wird. Gisch: "Dass einer kommt und 100 Millionen Euro investiert, ist in der momentanen wirtschaftlichen Situation eher unwahrscheinlich. Auf der Immobilienmesse in München werden wir beginnen, Partner für die einzelnen Teile der Anlage zu finden." 120 Arbeitsplätze und 100 Teilzeitjobs sollen durch die Anlage entstehen. Dann sollen den Bostalsee mehr als die 650 000 Besucher im vergangenen Jahr ansteuern.

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