Sommerserie „Am schönsten ist’s daheim!“ Wandern, wo wilde Buchsbaumwälder wachsen

Interaktiv · Buchsbaum. Da denkt man an zurechtgestutzte Hecken und kugelige Gartenskulpturen. Und nicht an urig wilde Wälder voll meterhoher Bäume. Dabei ist das würzig duftende Gewächs an der Mosel heimisch.

 Enge Pfade durch wilde Buchsbaumwälder sorgen an der Mosel bei Wanderern für Urlaubsgefühle.

Enge Pfade durch wilde Buchsbaumwälder sorgen an der Mosel bei Wanderern für Urlaubsgefühle.

Foto: TV/Bram de Mos

Lust auf ein bisschen Mittelmeergefühl und einzigartige Wälder? Zwischen Müden und Treis-Karden wächst einer der größten Buchsbaumwälder nördlich der Alpen – eine absolute Rarität. Ein sehr schöner ausgeschilderter  Wanderpfad führt vom sehenswerten Moseldom – der Stiftskirche St. Castor in Karden – mitten hinein in diese immergrüne, mediterran anmutende Welt. Sie ist auch Lebensraum der Smaragdeidechse, die in Deutschland sehr selten ist.

Der Buchsbaum wächst als immergrüner Strauch oder seltener auch als kleiner Baum und erreicht Höhen von bis zu acht Metern. Verbreitet ist er von Südwestfrankreich bis Nordspanien und auf dem Balkan. In Deutschland gehören die Wälder an der Mosel zu den wenigen Vorkommen.

Auch weil Buchsbaum extrem langsam wächst, ist sein Holz so hart, dass es sich hervorragend zum Drechseln eignet – und das wussten bereits die Römer zu schätzen.

Fromme Moselaner nutzen den wilden Buchsbaum ebenfalls schon lange: An Palmsonntag wird er  in katholischen Gegenden als Palmzweig gesegnet. Die Moselaner nennen die Pflanze deshalb auch „Palme“.

Der eigentliche Buchsbaumwanderpfad ist bloß vier Kilometer lang. Er lässt sich aber wunderbar verbinden mit einer etwa 16 Kilometer langen Rundtour zur Burg Eltz.

Geheimtipp 1: Von Karden aus könnte man auch den Lenus-Mars-Weg zur gallorömischen Tempelanlage auf dem Martberg laufen.  Der rekonstruierte Tempelkomplex liegt nicht nur wunderschön auf der Hochebene. Er ermöglicht auch außergewöhnliche Einblicke in das religiöse Leben vor rund 2000 Jahren, als hier dem Gott Lenus Mars Opfer gebracht wurden.

Infos zu den Wanderrouten und Sehenswürdigkeiten: www.treis-karden.de

Geheimtipp 2: Buchsbaumfans, die keine Lust haben, an die Untermosel zu fahren, finden auch an der Obermosel eine sehr schöne Alternative: Vom luxemburgischen Winzerdorf Ahn aus lädt die Traumschleife „Wein- und Naturpfad Palmberg“ dazu ein, Muschelkalkfelsen, einen Buchsbaumwald und Orchideenwiesen zu erkunden. Infos: www.saar-hunsrueck-steig.de

Katharina de Mos

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