Sorge um Lotto

MAINZ. (win) Schaden für die Lottogesellschaft des Sports fürchtet Finanzminister Mittler durch den heftigen Streit an der Spitze der Sportbünde. Er fordert eine klare Abgrenzung der Kompetenzen. Sportminister Zuber mahnt die Funktionäre zu Sachlichkeit.

Erstmals haben sich Finanzminister Gernot Mittler und Innenminister Walter Zuber in der anhaltenden Auseinandersetzung zwischen Landessportbundpräsident Rüdiger Sterzenbach und seinen drei Stellvertretern, den Sportbundpräsidenten Hermann Höfer (Rheinland), Dieter Noppenberger (Pfalz) und Herbert W. Hofmann (Rheinhessen) zu Wort gemeldet. Die Lotto Rheinland-Pfalz GmbH müsse aus den aktuellen Querelen im Sport herausgehalten werden, warnte Mittler, der sich um Ruf und Umsätze des von den regionalen Sportbünden getragenen Unternehmens sorgt. Die Gesellschaft wickelt im Auftrag des Landes das Glücksspiel in Rheinland-Pfalz ab. Der Vertrag läuft bis 2006 und wird ab 2004 neu verhandelt.Enge Personalverflechtungen mit den Sportbünden und anonyme Kritik an Sponsoring-Methoden von Lotto ließen den jüngsten Streit in der Funktionärsriege bis zum Ruf nach sofortigem Rücktritt Sterzenbachs eskalieren. Der LSB-Präsident hatte seinen "Sportkameraden" indirekt vorgeworfen, nicht genügend Transparenz im Verhältnis zwischen Lotto und Sport zuzulassen und daher immer wieder für Negativ-Schlagzeilen zu sorgen. Die Sportbund-Präsidenten sprechen dagegen von "hahnebüchenen Vorwürfen". Sterzenbach wird aus Ärger nicht erneut für sein Amt kandidieren, will aber auch nicht vorzeitig gehen.Mittler forderte die regionalen Sportbünde auf, "durch klare Kompetenzabgrenzungen ein Überschwappen unternehmensfremder Ereignisse" auf Lotto auszuschließen. Der Minister lehnt jedoch nicht grundsätzlich ab, dass die Sportbundpräsidenten wie bisher auch führende Ämter in Gesellschafterversammlung und Verwaltungsrat von Lotto besetzen. Zuber zeigte sich besorgt über die Folgen des Streits unter den Spitzenfunktionären für den Sport insgesamt. Nur neue Organisationsstrukturen könnten die Sportförderung effizienter machen, so der Minister. Die Einrichtung einer Arbeitsgruppe aus LSB, Sportbünden und Ministerium wertete er als ersten Schritt.

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