Sozialverbandschef soll Millionen verschwendet haben

Mainz · Der Chef des Sozialverbands VdK in Rheinland-Pfalz, Andreas Peifer, steht in der Kritik. Mitglieder des Verbands werfen ihm vor, für Millionenverluste allein verantwortlich zu sein. Er soll nun aus dem Amt gedrängt werden.

 Viele Gemeinden hoffen, durch die Windkraft Geld in die Kasse zu bekommen. TV-Foto: ARCHIV/Fritz-Peter Linden

Viele Gemeinden hoffen, durch die Windkraft Geld in die Kasse zu bekommen. TV-Foto: ARCHIV/Fritz-Peter Linden

Gegen den Landesvorsitzenden des Sozialverbands VdK in Rheinland-Pfalz, Andreas Peifer, sind nach Informationen der Rhein-Zeitung Rücktrittsforderungen laut geworden.

Demnach soll Peifer für eine ganze Reihe von Projekten verantwortlich zeichnen, die dem VdK einen hohen wirtschaftlichen Schaden bescherten. Allein 2,2 Millionen Euro Minus fuhr der Sozialverband mit dem Fahrdienst VdK mobil ein, der nach wenigen Monaten wieder eingestellt wurde. Für den Fahrdienst soll Peifer jedoch ohne Abstimmung mit dem Landesverbandsvorstand Autos im Wert von 500.000 Euro und Software für rund 70.000 Euro bestellt haben.

Zudem hatte der VdK schwerbehinderte Menschen eingestellt, die nach dem Ende des Fahrdienstes wieder entlassen werden mussten. Auch das 2011 gegründete VdK-eigene Unternehmen Integration und barrierefreie Leitrichtlinien (IBL), das Bauträger beraten soll, schreibt der Zeitung zufolge rote Zahlen.

Der rheinland-pfälzische VdK war bereits Anfang dieses Jahres kritisiert worden, unter anderem wegen der unerlaubten Weitergabe von Mitgliederdaten an die Ergo-Versicherungsgruppe.

Der VdK ist mit knapp 170.000 Mitgliedern der größte Sozialverband in Rheinland-Pfalz und auch in der Region Trier vertreten. Laut Rhein-Zeitung ließ VdK-Landeschef Peifer ein Rücktrittsangebot ungenutzt verstreichen. Man habe versucht, Peifer eine goldene Brücke zu bauen: Hätte er bis zum 22. Mai seinen Rücktritt eingereicht, hätte man ihn sogar noch mit großem Bahnhof verabschiedet. Jetzt soll Peifer womöglich auf einem außerordentlichen Verbandstag abgewählt werden, heißt es.

Peifer laboriert zurzeit an den Folgen eines Autounfalls. Der seit zwölf Jahren amtierende Verbandsfunktionär, der Mitte Juni ins Amt zurückkehren möchte, wollte sich nicht zu den Vorwürfen zu äußern. noe/sey

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