SPD steht geschlossen hinter Spitzenkandidat Kurt Beck

Mainz · Mit fast hundertprozentigem Rückhalt in seiner Partei führt Deutschlands dienstältester Ministerpräsident Kurt Beck die SPD zum vierten Mal als Spitzenkandidat in eine Landtagswahl.

(fcg) Traumergebnis für Kurt Beck: 384 von 385 Delegierten votierten am Samstag beim Landesparteitag in Mainz bei einer Enthaltung für den Pfälzer als Spitzenmann. "Ich bin tief gerührt", sagte der 61-Jährige, der seit 1994 im Land regiert. Landtagspräsident Joachim Mertes wertete das Ergebnis als Signal: "Seht her, so einig ist die SPD in Rheinland-Pfalz!" Neben der Wahl des Spitzenkandidaten verabschiedete die SPD ihre Landesliste. Bestplatzierte der sieben Abgeordneten der Region ist die Trierer Sozialministerin Malu Dreyer auf Rang vier. Es folgen die Daunerin Astrid Schmitt (18) und die Bitburgerin Monika Fink (28). Sicher im nächsten Landtag vertreten sein dürften auch Bettina Brück aus Thalfang (31) und Ingeborg Sahler-Fesel (36) aus Schweich, die einen großen Sprung nach vorne machte. Auf den Gewinn des Direktmandats in ihrem Wahlkreis müssen der Konzer Alfons Maximini (Platz 44) und Neuling Jens Rieger aus Wittlich (51) setzen.
Kurt Beck strich in seiner Rede die Erfolge der Landesregierung heraus. Er nannte etwa beitragsfreie Kindergarten- und Uni-Plätze, die niedrige Arbeitslosenquote und die "gigantischen Aufgabe" Konversion, wo 50.000 zivile Arbeitsplätze und neue Errungenschaften auf dem Petrisberg in Trier oder dem Flughafen Hahn entstanden seien.

Ausdrücklich stellte er sich hinter den unter Druck geratenen Justizminister Heinz Georg Bamberger. "Wir stehen zu dir, du bist ein hervorragender Minister." Kritik übte Beck an CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner. "Führungsstärke sieht anders aus", monierte er in Anspielung auf deren Übereinkunft mit dem Eifeler Abgeordneten Michael Billen. Beck: "Wir haben keine Nebenkönige, die in der Eifel residieren."

Unterdessen präsentierte sich die FDP bei ihrem Landesparteitag in Emmelshausen kämpferisch. Man dürfe nicht nur die Regierung kritisieren, sondern müsse auch eigene Vorschläge machen, sagte Spitzenkandidat Herbert Mertin.