Spezialeinheiten sollen von Wittlich aus die Grenzregion sichern

Wittlich/Trier/Mainz · Rheinland-Pfalz schafft in Wittlich einen neuen Standort, an dem Spezialkräfte der Polizei arbeiten werden. Der Vorteil: Ab 2017 sollen die Polizisten deutlich kürzere Wege haben, wenn Gefahren im Grenzgebiet drohen.

Wittlich/Trier/Mainz. Gut ein Jahr ist es her, dass ein Amokalarm die Schüler und Lehrer des Trierer Berufsbildungszentrums in helle Aufregung versetzte. Zum Glück war es falscher Alarm. Spezialeinheiten der Polizei waren schon nach Trier gereist, für den Fall der Fälle. Wie immer, wenn es richtig ernst zu werden droht. Sie greifen bei Anschlägen und Geiselnahmen ein, beobachten verdeckt Kriminelle, führen Haftbefehle und Razzien aus. Bislang rücken die Einheiten von den Standorten in Koblenz und Enkenbach-Alsenborn (Landkreis Kaiserslautern) in die Grenzregion aus.
Das soll sich ab 2017 ändern. Dann schafft das Land einen Standort in Wittlich-Wengerohr, von wo aus Spezialkräfte bei Einsätzen in der Region Trier, in Grenznähe zu Luxemburg und Belgien, deutlich schneller vor Ort sein können. Das bestätigt das Innenministerium, das den Standort in Wittlich im ersten Quartal 2017 verwirklichen will. Der Schritt mache das Drei-Länder-Eck sicherer, lobt Wolfgang Schwarz, polizeipolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag. Er sagt: "In Zeiten grenzübergreifender Bedrohungen zeugt dies von kluger, vorausschauender Sicherheitspolitik." In einer kleinen Anfrage des Abgeordneten räumt das Innenministerium ein, dass die längeren Anfahrtswege der Spezialeinheiten im Einzelfall deren Verfügbarkeit bei Einsätzen verzögerten. Wie viele Kräfte künftig in Wittlich arbeiten sollen, teilt das Innenministerium auf TV-Anfrage nicht mit. Wohl aber, dass es mit mehr als 200 Planstellen an den vier Standorten der Spezialeinheiten im Land rechnet, zu denen auch noch Mainz gehört. Räumlich sollen die zusätzlichen Polizisten an die Bereitschaftspolizei in Wittlich-Wengerohr angegliedert sein. Neues Geld nimmt die Regierung für den Standort in der Region offenbar nicht in die Hand.
Kosten sollten durch Umschichtungen "weitestgehend aus verfügbaren Haushaltsmitteln getragen werden", teilt ein Ministeriumssprecher mit. Heißt: Woanders spart das Land Geld ein. Wo, das verrät das Ministerium nicht. Man sei noch in den Planungen, sagt ein Sprecher. flor

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