Sprengstoff-Fund in Wohnhaus

Koblenz. (dos) Bei einer großangelegten Hausdurchsuchung im Koblenzer Stadtteil Neuendorf sind Teile von Maschinenpistolen, Sprengzünder, Munition und Chemikalien gefunden worden. Das teilt die Staatsanwaltschaft gestern mit.

Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund lägen allerdings nicht vor, betont der stellvertretende Leitende Oberstaatsanwalt Hans-Peter Gandner.

Auslöser für die Hausdurchsuchung war die Tatsache, dass der 45-jährige Wohnungsinhaber am Freitag in Tschechien wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffen- und das Sprengstoffgesetz festgenommen worden war. In der tschechischen Stadt Bela hat der Festgenommene mit seiner 81-jährigen Mutter eine weitere Wohnung, in der die Polizei eine große Menge hochexplosiver Substanzen sowie Waffen sicherstellte. Außerdem hatte der Deutsch-Slowake dort auch Uranium 238 und 235 gelagert. Der gelernte Pyrotechniker wurde von der tschechischen Polizei festgenommen und das Bundeskriminalamt informiert.

Am Samstag begann die Durchsuchung seiner Koblenzer Wohnung. Das Haus wurde großräumig abgesperrt. Die übrigen Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen und dürfen wohl erst heute wieder ins Haus. 50 Spezialkräfte der Polizei, 25 Leute von der Berufsfeuerwehr und fast 200 Frauen und Männer von freiwilligen Feuerwehren waren beteiligt. "Die ganze Wohnung, der Keller und der Speicher waren von oben bis unten voller Müll", erklärt Polizei-Pressesprecher Helmut Zirfas.

Der Einsatz hatte im Stadtteil für großes Aufsehen gesorgt, nicht zuletzt deshalb, weil die Polizei den Anwohnern kaum Informationen gab.

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