Billiger in Luxemburg Deshalb ist Tanken in Trier und Region wieder teurer geworden
Trier · In Luxemburg sind die Preise an den Zapfsäulen in den vergangenen Tagen zurückgegangen. Hierzulande bleibt Sprit teuer. Das sind die Gründe.
Während in Luxemburg die Spritpreise am Wochenenden spürbar nach unten gegangen sind, müssen Autofahrer an den Tankstellen diesseits der Grenze weiter vergleichsweise hohe Preise zahlen. Im Schnitt 1,76 Euro waren für den Liter Diesel am Sonntag in um Trier fällig, 1,858 Euro waren es für Super E10. Seit einem Monat verharren die Spritpreise in der Region auf diesem Niveau, nachdem sie kurz vor Beginn der Sommerferien zu einem Höhenflug angesetzt haben, wie aus Auswertungen des Vergleichsportals clever tanken hervorgeht.
So viel kostet Sprit in Luxemburg
In Luxemburg waren die Preise an den Zapfsäulen im August ebenfalls kontinuierlich nach oben gegangen. Diesel verteuerte sich innerhalb von vier Wochen von 1,537 auf 1,654 Euro. Zeitweise lag der Preisvorteil beim Diesel in Luxemburg gegenüber den Tankstellen in Trier lediglich bei wenigen Cent. In der Regel liegt der Preisunterschied bei rund 20 Cent je Liter. Zwar stiegen auch die Preise für Super E10 im August in Luxemburg an, im Vergleich zu Diesel allerdings nicht so deutlich. Kostete der Liter Super E10 Anfang August noch 1,644 Euro, kletterte er zuletzt auf 1,683 Euro. Am Freitag sanken die Preise an den Tankstellen in Luxemburg. Diesel kostete am Sonntag 1,604 und Super E10 1,67 Euro.
Warum sind die Spritpreise in der Region gestiegen?
Was aber sind die Gründe für immer noch vergleichsweise hohen Spritpreise? Ein Grund liegt nach Ansicht des ADAC darin, dass mit dem Ende der Sommerferien in fast allen Bundesländern die Nachfrage nach Sprit wieder steigt. Zum anderen ist Dieselkraftstoff seit Beginn des Ukraine-Krieges knapp. Russland als bis dahin größer Ölimporteur ist wegfallen.
Nach Einschätzung des ADAC sind die Spritpreise deutlich überhöht. So hätten die Preise für Super E10 bei ähnlichem Ölpreis und Wechselkurs vor einigen Monaten im bundesweiten Schnitt noch um gut 15 Cent niedriger gelegen als derzeit. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Preisentwicklung in der Region. Anfang Juli kostete der Liter Super E10 in Trier 1,782 Euro. Im Jahresvergleich sind die Preise an den Zapfsäulen allerdings nur wenig gestiegen. Gegenüber August vergangenen Jahres sind Kraftstoffpreise lediglich um 0,3 Prozent gestiegen, obwohl vor einem Jahr noch der Tankrabatt gegolten hatte.
Nach Ende des Rabatts im September vergangenen Jahres verteuerte sich Sprit in Trier kurzzeitig sehr deutlich. Für ein paar Tage kletterten die Preise für Super E10 auf knapp drei Euro je Liter. Als mögliche Erklärung wurde damals genannt, dass Mineralölkonzerne vermutlich austesten wollten, wie weit sie an der Preisschraube drehen können. Danach normalisierten sich die Preise schnell wieder in der Region. Auffallend: Seit diesem Ausreißer liegen die Spritpreise in und um Trier weitestgehend auf dem Niveau der durchschnittlichen Preise in Deutschland. Bis dahin waren Diesel und Super E10 in Trier immer überdurchschnittlich teuer.
Heizöl ist seit einem Jahr deutlich billiger geworden
Und wie sieht es bei Heizöl aus? Im Jahresvergleich sanken die Preise laut Statistischem Landesamt sogar deutlich, nämlich um 18,4 Prozent. Kostete der Liter Heizöl vor einem Jahr in der Region noch im Schnitt 1,67 Euro (bei einer Bestellmenge von 10000 Litern) waren es am Sonntag 1,10 Euro. Allerdings schwanken die Preise in den vergangenen Wochen stark. Branchenkenner gehen davon aus, dass Heizöl in den nächsten Wochen nicht deutlich billiger werden wird. Gründe seien das knappe Ölangebot bei gleichzeitig steigender Nachfrage in China und in den USA. Und: Die bevorstehende Heizsaison sorgt auch in der Region für eine steigende Nachfrage nach Heizöl. Das führt zu längeren Wartezeiten: Laut verschiedenen Vergleichsportalen muss man in Einzelfällen bis zu 60 Tage auf die Öllieferung warten.