Spritmangel offenbar Grund für Helikopter-Absturz an der Mosel mit zwei Verletzten

Trier/Bernkastel-Wehlen · Der vier Monate zurückliegende Absturz eines Spritzhubschraubers nahe Bernkastel-Kues mit zwei Verletzten ist offenbar auf menschliches Versagen zurückzuführen. Laut Gutachten war der Tank der Maschine fast leer.

 Ein Spritzhubschrauber ist im Juni 2013 an der Wehlener Brücke zwischen Zeltingen-Rachtig und Bernkastel-Kues abgestürzt. Der Pilot und ein Mitflieger wurden verletzt in das Wittlicher Krankenhaus gebracht.

Ein Spritzhubschrauber ist im Juni 2013 an der Wehlener Brücke zwischen Zeltingen-Rachtig und Bernkastel-Kues abgestürzt. Der Pilot und ein Mitflieger wurden verletzt in das Wittlicher Krankenhaus gebracht.

Foto: Klaus Kimmling

Wenn im Auto das Benzinkontrolllämpchen leuchtet, sollte der Fahrer in absehbarer Zeit tanken, will er nicht riskieren, dass der Wagen stehen bleibt. So ähnlich ist das auch bei einem Hubschrauber, nur dass der bei Spritmangel nicht stehen bleibt, sondern abstürzt. Glaubt man dem Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU), könnte genau dies Mitte Juni an der Mittelmosel bei Bernkastel-Wehlen passiert sein. Dort war ein Spritzhubschrauber aus zehn Meter Höhe in den Weinberg gestürzt, hatte sich dort ein paar Mal überschlagen. Der Pilot wurde schwer, ein mitfliegender Winzer leicht verletzt. Nach dessen Angaben hat die Sprit-Warnlampe vor dem Absturz "dauerhaft geleuchtet", heißt es in dem BFU-Untersuchungsbericht.

Der erfahrene Pilot sagte den Unfallermittlern, dass die Warnlampe ein zwei- oder drei Mal aufgeleuchtet haben. Da sei aber unproblematisch, da bei ständigem Aufleuchten noch etwa zehn Minuten geflogen werden könne. Plötzlich sei aber die "Engine Out"-Warnlampe ("Motor aus") angegangen und der Hubschrauber abgesackt.
Die BFU-Experten machen keine Schuldzuweisung, verweisen aber auf das Flughandbuch. Darin steht, dass bei Aufleuchten der Sprit-Warnlampe schnellstens zu landen sei.

Die Trierer Staatsanwaltschaft prüft nun, wer für das Betanken des Hubschraubers zuständig war. Bislang spreche vieles für die Verantwortung des Piloten, sagte Behördenvize Ingo Hromada dem TV. Von einer möglichen Bestrafung könne allerdings abgesehen werden, wenn der Beschuldigte selbst von den Folgen der Tat betroffen sei. Die schwere Verletzung des Piloten könnte so ein Punkt sein.

Aus dem Archiv:

Spritzhubschrauber abgestürzt - Pilot und Winzer verletzt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort