Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mitarbeiter der Trierer Bundeswehrstelle wegen Reparatur eines Weltkriegspanzers

Trier/Kiel · Weil er bei der Restaurierung eines ausrangierten Weltkriegspanzers geholfen haben soll, ermittelt die Kieler Staatsanwaltschaft gegen einen Mitarbeiter der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) der Bundeswehr in Trier.

Es ist eine kuriose Geschichte: Im Juli wurde im Keller einer Millionärs-Villa im schleswig-holsteinischen Heikendorf ein Weltkriegspanzer vom Typ Panther entdeckt und von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt (der TV berichtete). 20 Soldaten und ein Bergepanzer waren notwendig. um den Panther aus dem Keller zu bekommen.

Der 78-jährige Besitzer, ein früherer Finanzmakler, hat den Kampfpanzer, der von der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurde, liebevoll restaurieren lassen. Und zwar von der Bundeswehr. Genauer gesagt von Mitarbeitern der WTD in Trier, wo normalerweise neues Militärgerät, etwa Panzer, auf Einsatztauglichkeit getestet wird. Die tatkräftige Unterstützung, um die der Rentner und Waffennarr die Trierer Dienststelle schriftlich gebeten hatte, geschah ganz offiziell auf Rechnung. 28.317 Euro verlangte die WTD von dem 78-Jährigen für die von 2011 bis 2014 dauernde Instandsetzung des Panzermotors.

Nun hat die Panzer-Affäre womöglich Konsequenzen für einen Mitarbeiter der WTD, der an der Aufbereitung des Gefährts im Heimatort des Rentners beteiligt war. Eine Sprecherin der Kieler Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass gegen den Mann ein Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zum Verstoß gegen das Kriegswaffen-Kontrollgesetz laufe. Sowohl Arbeitsplatz als auch Wohnung des WTD-Mitarbeiters sollen durchsucht worden sein. Die Kieler Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass es sich bei dem Panther um eine Kriegswaffe handelt. Sie ermittelt seit Sommer gegen den 78-Jährigen wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffen-Kontrollgesetz. Sie entdeckte bei ihm auch ein Flakgeschütz. wie/Mos

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