Die Diskussionen um die Zwickauer Terror-Zelle, deren Verbindungen zur NPD und ein mögliches Verbot der rechtsextremen Partei haben längst auch die Region Trier erreicht. Mehrere Politiker und regionale Organisationen stehen auf einem bei dem Trio gefundenen Datenträger.

Wer die Informationen weitergab und was mit der mehrere Tausend Namen umfassenden Liste bezweckt wurde, ist immer noch unklar. "Wir glauben, dass die regionale rechtsextreme Szene den Namen unseres Vereins weitergeleitet hat", sagt Fabian Jellonek vom Multikulturellen Zentrum in Trier. Der Verein kämpft gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung, macht offen mobil gegen Rechtsextremismus. Jellonek warnt: "Auch bei uns werden Menschen, die nicht ins Weltbild der Rechtsradikalen passen, bedroht und angegriffen.

In ganz Rheinland-Pfalz registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 22 Körperverletzungen durch rechtsextreme Schläger. In einem Fall wurde ein Neonazi-Aussteiger im Westerwald krankenhausreif geprügelt. Zu den Verantwortlichen gehörten nach Angaben eines Trierer Staatsschützers auch Führungsleute der an der Mittelmosel beheimateten Chaos Crew. Die auf 50 Anhänger geschätzte Rechtsextremen-Truppe war zuletzt als Veranstalter von Skinhead-Konzerten aufgefallen. Seit die Anführer im Gefängnis sitzen, "ist Ruhe eingekehrt", sagt der Staatsschützer. Er sagt auch: "Es gibt Verbindungen zwischen Chaos Crew und dem Trierer NPD-Landesvize Safet Babic."

Die Diskussion um ein mögliches Verbot der rechtsextremen Partei dauert derweil an. "Ein Verbot macht Sinn und ist geboten", sagt der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) dem Trierischen Volksfreund.