Starke Erscheinung

Wer oder was eine starke Erscheinung im Landtag ist, darüber streiten die Abgeordneten untereinander, aber auch zuweilen Besucher und Beobachter. Um eine Variante bereichert hat die Diskussion nun der Bitburger Bildhauer Albert Hettinger.

Weroder was eine starke Erscheinung im Landtag ist, darüber streitendie Abgeordneten untereinander, aber auch zuweilen Besucher undBeobachter. Um eine Variante bereichert hat die Diskussion nunder Bitburger Bildhauer Albert Hettinger. Er stellte vor demParlament zwei mehr als mannshohe stattliche Basalt-skulpturenauf und informiert Passanten per Hinweisschild darüber, dass essich um "Zwei Erscheinungen" handelt. Was es mit denErscheinungen, die keinerlei Ähnlichkeiten mit lebenden Personenaufweisen, auf sich hat, verrät der Künstler nicht. Er sieht denStein nicht als Werkstoff, sondern als eine Persönlichkeit, derenCharakter er freilegen möchte. Bemerkungen, dass man am und imLandtag bereits manche Erscheinung erlebt habe, lässt Hettingeraugenzwinkernd unkommentiert. Jeder solle sich seinen eigenenTeil zu seinem Kunstwerk denken. SIn neuem Gewand erscheint ab nächster Woche der Wappensaal des Landtags. Aus dem in die Jahre gekommenen Sitzungssaal wurde durch einen 2,8 Millionen Euro teuren Umbau ein heller, freundlicher Veranstaltungsraum mit moderner Technik und umfassend neu gestaltetem gärtnerischem Vorfeld. Und damit die Volksvertreter über noch mehr Durchblick verfügen, wurde nicht nur die Glasfront erneuert. Im Vorraum des Sitzungssaales sorgt eine Glaspyramide für den direkten Blick gen Himmel und - so die Sonne scheint - auch für Erleuchtung. Durch Moderne und Dynamik bestechen auch die neuen künstlerisch gestalteten Wappen von Land, kreisfreien Städten und Landkreisen, die dem Saal seinen Namen geben. 25 000 Euro wurden investiert, um von einer "ritterhaft-wirkenden Wappen-Ästhetik" zu einem stilisierten zeitgemäßen Kunstwerk zu kommen, bei dem sich "nicht jede Löwenkralle wiederfindet". Die Wappen sind aus zwei Glasscheiben zusammengesetzt und wirken auf den zweiten Blick durchaus gelungen. Heftig gewerkelt wird dagegen noch an der Außenfassade des Parlaments.

Joachim Winkler

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