Steuereinnahmen in Rheinland-Pfalz sprudeln kräftig

Mainz/Trier · Das Steueraufkommen in Rheinland-Pfalz ist auf 24 Milliarden Euro gestiegen. Fahnder machen Druck auf Betrüger.

Die gute wirtschaftliche Lage spült dem Staat immer mehr Geld in die Kassen. 24,1 Milliarden Euro haben rheinland-pfälzische Bürger und Unternehmen im vergangenen Jahr an die Finanzämter gezahlt. Das sind rund 500 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor. Diese Einnahmen fließen in die Kassen von Bund, Land und Kommunen. Der Anteil des Landes am Gesamtsteueraufkommen beträgt rund 12,9 Milliarden Euro.

Wichtigste Einnahmequelle ist die Lohnsteuer mit 10,2 Milliarden Euro. Der Bund verbuchte mit Steuereinnahmen von 289 Milliarden Euro ein Plus von 2,9 Prozent. Das Steuergeld fließt unter anderem in Schulen, Gesundheit, öffentliche Sicherheit und Ordnung, Umwelt sowie Sport und Kultur.

Auch für die Kommunen waren die Steuereinnahmen positiv. Finanzministerin Doris Ahnen: "2016 konnten unsere Städte und Gemeinden 1,76 Milliarden Euro (+ 9,9 Prozent) Gewerbesteuer einnehmen." Das waren sogar gut 150 Millionen Euro mehr, als in der Steuerschätzung vom November angenommen worden war.

Da überraschen die Zahlen des Finanzamts Trier: Wegen einer Sonderentwicklung haben sich hier die Einnahmen auf 738 Millionen Euro halbiert. Das ist allerdings einem Sondereffekt geschuldet, da Trier auch für den Bund zentral zuständig ist für belgische Unternehmen, die in Deutschland Umsätze machen. Durch die Vorsteuer-Regelung für ein Unternehmen fehlen beim Finanzamt Trier rund 900 Millionen Euro, die bei einem anderen deutschen Finanzamt gezahlt wurden.

Die Ermittler des Finanzamtes Trier beschäftigen sich derzeit vor allem mit den sogenannten "Schwarzkorken-Fällen", bei denen Winzer Wein am Finanzamt vorbei verkauft haben, mit Steuerhinterziehungen in der Schrottbranche und der Gastronomie. Die Zahl der Selbstanzeigen bleibt mit 313 Fällen gegen den Bundestrend überraschend hoch.Mehr zum Thema

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