(wie) In Trier lag die radioaktive Strahlung gestern Mittag deutlich unter dem üblichen Tagesmittelwert. Auch in Wittlich oder Kyllburg (Eifelkreis Bitburg- Prüm) wurde gestern keine erhöhte Strahlung gemessen. In den nächsten Tagen könnten die Werte allerdings leicht ansteigen. Winzige radioaktive Teilchen aus den Unglücksreaktoren im japanischen Fukushima werden vermutlich mit dem Wind nach Deutschland geweht. Es handele sich aber um so geringe Mengen, dass sie nur mit hochsensiblen Messgeräten nachgewiesen werden können, sagt Anja Schulte- Lutz vom Bundesamt für Strahlenschutz. "Nach allem, was wir wissen, ist die Strahlung so niedrig, dass keine Gesundheitsgefahr besteht", sagte die Sprecherin der Behörde dem Trierischen Volksfreund.

Die Luxemburger Strahlenschutzbehörde hatte bereits am Montag davor gewarnt, dass heute strahlende Teilchen aus Japan das Großherzogtum erreichen könnten. Nach ersten Berechnungen der Luxemburger Experten wird die Strahlung bei 0,001 Becquerel pro Kubikmeter Luft liegen. Die Einheit Becquerel gibt den Zerfall von einem Atom pro Sekunde an. Zum Vergleich: Im menschlichen Körper sind durchschnittlich bis zu 130 Becquerel pro Kilogramm vorhanden. Nach der Tschernobyl- Katastrophe am 26. April 1986 wurde in Luxemburg nach Angaben der Strahlenschutzbehörde das Hundertfache in der Luft gemessen.

Bei den strahlenden Teilchen soll es sich um das radioaktive Cäsium 137 handeln, das in größeren Mengen aus dem japanischen Atomkraftwerk entwichen und vor einer Woche dort gemessen worden ist. Die Teilchen sind von Japan aus über den Pazifik, über Nordamerika und den Nordatlantik gezogen.

Das Bundesamt für Strahlenschutz verfügt bundesweit über 1800 Messstationen für radioaktive Strahlung. 18 davon befinden sich in der Region Trier.