Streit um Freizeitpark Nürburgring geht in neue Runde

Mainz (dpa) · Schon wieder Ärger mit dem Nürburgring? Zumindest gibt es unterschiedliche Auffassungen zu Forderungen der privaten Betreiber, so das Verkehrsministerium.

Der Landesregierung von Rheinland-Pfalz steht weiterer Ärger um den Freizeitpark am Nürburgring ins Haus. Es gebe unterschiedliche Auffassungen zu Forderungen der privaten Betreiber, sagte am Dienstag ein Sprecher des zuständigen Infrastrukturministeriums in Mainz. Zum Inhalt der laufenden Gespräche könne die Landesregierung derzeit keine Stellung beziehen. Die Nürburgring Automotive GmbH (NAG) verlangt nach Medienberichten eine deutliche Senkung der Pachtgebühren.

Die Betreiber des Freizeitparks fordern nach Berichten der „Rhein-Zeitung“ und von „Spiegel Online“ einen Verzicht auf die vertraglich vorgesehene Steigerung der Pacht in den nächsten beiden Jahren und drohen andernfalls mit einem Abbau von 140 Arbeitsplätzen. Die Pacht soll demnach laut Vertrag von derzeit fünf Millionen Euro auf zehn Millionen Euro in 2012 und auf 15 Millionen Euro in 2013 steigen.

NAG-Geschäftsführer Jörg Lindner sagte laut „Spiegel Online“, bei Abschluss des Pachtvertrags seien ihm nicht zutreffende Planzahlen vorgelegt worden. Die von Beratern des Landes genannten Umsatz- und Auslasterwartungen hätten sich als realitätsfern erwiesen. Strittig zwischen beiden Seiten ist zudem die Zahlung einer „Tourismusabgabe“ aus dem Landeshaushalt.

Die Landesregierung hatte den Freizeitpark für 330 Millionen Euro bauen lassen, um Verluste der Formel 1 auszugleichen. Seit 2010 wird die weitgehend landeseigene Rennstrecke samt Freizeitpark von der NAG betrieben. Die EU-Kommission erwartet bis Mitte November Antworten der rheinland-pfälzischen Landesregierung auf kritische Fragen zur Finanzierung des Projekts. Hoteliers und Geschäftsleute hatten sich bei der EU-Kommission über undurchsichtiges Handeln und Wettbewerbsverzerrung an der Rennstrecke in der Eifel beschwert.

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